Ergebnisse des EU-Projektes

Klausen - Schmieranlagen PAL Italia

Klausen - Schmieranlagen PAL Italia
Vergleich zwischen alten und neuen Schienen (Foto: Landesagentur für Umwelt; 2014)

In der Gemeinde Klausen geht die Überprüfung der Schienenschmieranlagen weiter.
Im Oktober 2013 hat RFI die Schienen ausgetauscht. Um die Wirksamkeit der eingebauten Schienenschmieranlage und den Austausch der Schienen zu überprüfen, wurde die Technische Universität Berlin - Fachgebiet Schienenfahrzeuge - damit beauftragt, die messtechnischen Untersuchungen durchzuführen. Die ersten Messungen wurden im Jahr 2012 gemacht, wobei damals die Schienen eine erhöhte Unebenheit in Form von Schlupfwellen (Riffeln) aufgewiesen hatten. Dies hat eine Aussage über den Nutzen der Schmieranlage erschwert. Daraufhin wurden im Dezember 2013 vom Bahnbetreiber RFI die alten Schienen gegen neue ausgetauscht. Die Abbildung zeigt den Schienenzustand vor und nach dem Austausch des Gleises. Im Frühjahr 2014 wurde wiederum der Lärmpegel mit eingeschalteter und ausgeschalteter Schmieranlage erhoben.
Die Lärmmessungen wurden laut Norm in unmittelbarer Nähe zur Schiene durchgeführt, wobei gleichzeitig auch die Geschwindigkeit, Zuglänge und Zugtyp erhoben wurden.

Ergebnisse

Zwischen den Messungen 2012 und 2014 ist ein Pegelunterschied von ca. 10 dB erkennbar. Insbesondere der Austausch der Schiene hat zu einer deutlichen Lärmreduzierung beigetragen.
Die Schienenschmieranlage selbst verringert die Lärmemission um ca. 1,5 dB. Neben einer direkten Reduzierung des Lärms, erhofft man sich durch den Einsatz der Schienenschmieranlage zusätzlich eine verminderte Riffelbildung.

Messungen 2012 und 2014
Messung 2012 Messung 2014
*Mittelungspegel aller vorbeifahrenden Züge
Ohne Schmieranlage Mit Schmieranlage Ohne Schmieranlage Mit Schmieranlage
95,9 dB* 93,8 dB* 86,7 dB* 85,1 dB*

Umfrage

Schließlich wurde eine Umfrage bei den Bewohnern von Klausen durchgeführt, um die effektive Wahrnehmung der Lärmreduzierung zu beurteilen.

Anhand eines Fragebogens wurde die Bevölkerung der interessierten Zonen befragt, ob sie sich durch den Eisenbahnlärm beeinträchtigt fühlt und in welchem Ausmaß sich der Lärm durch den Austausch der Schiene und den Einbau der Schmieranlage reduziert hat. An der Befragung haben sich 213 Personen beteiligt.
Aus der Umfrage geht hervor, dass für zahlreiche Personen eine Lärmreduzierung spürbar ist.

In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse sichtbar.

Branzoll - Schienendämpfer TATA und Schrey & Veit

Die zwei Typen von Schienenstegdämpfern wurden auf einem 300 m langen Abschnitt getestet. Bei der Wahl der Teststrecke wurde besonders darauf geachtet, dass der Abschnitt homogen und ohne Unregelmäßigkeiten war.

Auf den ersten 100 m wurden die Schienenstegdämpfer der Firma TATA montiert, ein zweiter Abschnitt von 100 m Länge wurde als Referenz freigehalten und auf den letzten 100 m wurden die Schienenstegdämpfer der Firma S&V installiert.

Nach der Installation der Schienendämpfer wurde bei allen 3 Abschnitten zeitgleich der Lärm der vorbeifahrenden Züge gemessen. Um die Reduzierung des Lärms durch die Schienenstegdämpfer zu bestimmen, wurden die Messergebnisse der Abschnitte mit Schienenstegdämpfer mit den Messungen des Referenzabschnittes verglichen.
Zusammenfassend liegt die Schallpegelreduktion im Falle von Güterzügen unter einem Dezibel, im Falle von Passagierzügen knapp über einem Dezibel.

Auch wenn messtechnisch eine leichte Reduzierung des Lärms durch die Schienenstegdämpfer festgestellt wurde, ist diese Reduktion für das menschliche Ohr beinahe nicht hörbar. Wir folgern daraus, dass die Schienenstegdämpfer in unserer Zone keine effiziente Sanierungsmaßnahme darstellen und für den hier verwendeten Gleiskörper wohl nicht gut geeignet sind.