Bewertung der Luftqualität

Eine Bewertung der Luftqualität wird jährlich von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz nach den Kriterien der staatlichen Bestimmungen durchgeführt (gesetzesvertretende Dekret 155/2010). Die Bewertung beinhaltet den jährlichen Vergleich der Messdaten mit den gesetzlichen Grenz- und Zielwerten und bietet einen zuverlässigen Gesamtüberblick über die Luftqualität des Landes. Folglich werden durch den Jahresbericht der Luftqualitätswerte eventuelle kritische Situationen für die menschliche Gesundheit und der Umwelt aufgezeigt. Die Ergebnisse dienen auch bei der Erstellung der Pläne und Programme zum gesetzlich vorgegebenen Schutz der Luftqualität.

Die Messung der Luftqualität erfolgt in erster Linie anhand des fixen Luftmessnetzes, welches vom Umweltministerium genehmigt wurde. Es liefert Konzentrationswerte für jede Stunde des Jahres. Unter Aktuelle Luftmessdaten werden sowohl die Stunden- als auch die Tagesmittelwerte in Echtzeit veröffentlicht. Der wichtigste in Echtzeit verfügbare Wert ist dabei die Ozonkonzentration, da eine Überschreitung der Warn- oder Alarmschwelle auch kurzfristig eine Auswirkung auf die Gesundheit haben kann.

Dieselben Daten werden in Echtzeit auch auf der Homepage der Europäischen Umweltagentur veröffentlicht.

Neben den Luftqualitätsmessungen der fixen Messstationen werden Messkampagnen mit mobilen Messstationen durchgeführt. Die Messdauer beträgt im Normalfall ein Jahr. Ziel der Messkampagnen ist es, die Luftsituation in Zonen zu bestimmen, welche vom fixen Luftmessnetz nicht ausreichend abgedeckt werden.

Luftmessstation

Luftqualität: Daten 2022 vorgestellt

Stickstoffdioxidwerte im Jahr 2022 deutlich besser

Die mehrjährige Beurteilung der Luftqualität berücksichtigt die Werte und Konzentrationstrends, die in den letzten Jahren durch das feste Überwachungsnetz und die Messkampagnen aufgezeichnet wurden, und vergleicht die Ergebnisse mit den Grenzwerten, Zielwerten und kritischen Werten für die Vegetation, die in den Verordnungen festgelegt sind. Durch die Analyse der aus dem Emissionskataster geschätzten Emissionen werden die wichtigsten Emissionsquellen ermittelt. Auf diese Weise kann der Zusammenhang zwischen den Emissionsquellen und den Schadstoffkonzentrationen in dem Gebiet festgestellt werden. Mit Hilfe geeigneter Berechnungsmodelle für die Schadstoffausbreitung werden schließlich die von der Überschreitung der Grenzwerte betroffenen Gebiete ermittelt.


Die Gemeindeverwaltungen oder andere öffentlichen Einrichtungen können bei der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz um die Durchführung von Immissionsstudien anfragen, bei denen Schadstoffausbreitungsmodelle eingesetzt werden. Der Vorteil von Ausbreitungsmodellen liegt darin, dass für das gesamte Untersuchungsgebiet die Schadstoffkonzentrationen ermitteln werden können. Beim Untersuchungsgebiet kann es sich dabei um ganz Südtirol oder auch nur um einen verkehrsreichen Straßenabschnitt handeln. Weiters ist es mit den Modellen möglich, Vorhersagen über die Entwicklung der Luftqualität in zukünftigen Jahren zu treffen, wodurch sie ein wichtiges Werkzeug bei der Planung von Landschafts- und Verkehrsprojekten, Anlagen zur Erzeugung von Energie, Tunnellüftungen usw. sind.


 

Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung

Kontakt:
Amt für Luft und Lärm
Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz