GPP

Green Public Procurement (GPP) oder “grüne Beschaffung” ist ein Ankaufsmodus, der von lokalen oder nationalen Behörden anzuwenden ist, dieser zieht außer der Qualität und den Preis der Produkte und Dienstleistungen auch die Umweltkriterien in Betracht. Die Europäische Kommission (Kommunikation 2003/302) definiert die GPP als Instrument der systematischen Aktion zur Überprüfung der Ankaufverfahren der öffentlichen Verwaltungen hin zur umweltfreundlichen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen, um die Nutzung der natürlichen Ressourcen, Abfälle, Emissionen, Umweltgefahren und Umweltrisiken zu reduzieren.
GPP anwenden bedeutet:
- kaufen, nur was notwendig ist
- die Umweltbelastung des Produktes während des gesamten Lebenszyklus betrachten und nicht nur zum Zeitpunkt der Nutzung
- ökologisch nachhaltige Innovation der Produkte und Dienstleistungen anregen
- verantwortliches Kaufverhalten und mit gutem Beispiel für die Bürger vorangehen
- Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen den lokalen Körperschaften, Unternehmen und Verbrauchern entwickeln.
Das Gesetz Nr. 221/2015 betreffend die "Green Economy", sogenannter "Collegato ambientale" ist am 2. Februar 2016 in Kraft getreten und hat die Verpflichtung für die öffentlichen Verwaltungen vorgesehen, bei den öffentlichen Vergaben von Waren und Dienstleistungen die ökologischen Mindestumweltkriterien (CAM) einzuhalten.
Artikel 34 des gesetzesvertretenden Dekretes vom 18. April 2016, N. 50, hat festgelegt, dass die Mindestumweltkriterien in den Auftragsvergaben über jeglichem Wert angewandt werden.
Mit Beschluss vom 10. Oktober 2017, Nr. 1092 hat die Landesregierung neue Richtlinien für den Ankauf von Papier, Büromaterialien und Büromöbeln, Fahrzeugen, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln genehmigt.
Auf der Internetseite der Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV) wurden alle Texte in italienischer sowie in deutscher Sprache bezüglich der Mindestumweltkriterien veröffentlicht.
Bis heute sind durch Dekrete des Ministers für Umwelt und Schutz des Territoriums und des Meeres 21 Mindestumweltkriterien für verschiedene Kategorien von Produkten und Dienstleistungen genehmigt worden.
- Drucker und Multifunktionsgeräte für Büro
- Einrichtung
- Städtische Ausstattung
- Soziale Aspekte in den öffentlichen Aufträgen
- Hilfsmittel für Inkontinenz
- Papier
- Toner und Druckerpatronen
- Neubau, Sanierung und Instandhaltung öffentlicher Gebäude
- Öffentliche Beleuchtung (Lieferung und Projektierung)
- Öffentliche Beleuchtung (Dienstleistung)
- Müllentsorgung
- Gemeinschaftsverpflegung und Lieferung von Lebensmitteln
- Energetische Dienstleistungen für Gebäude (Beleuchtung, Klimatisierung)
- Textilien
- Kauf, Leasing, Vermietung, Verleih von Fahrzeugen für den Straßenverkehr und für den öffentlichen Personenverkehr, spezielle Beförderungsleistungen im Straßenverkehr
- Öffentliche Grünflächen
- Pflanzenschutzbehandlungen entlang Eisenbahnen und Straßen
- Nicht PSA und PSA-Arbeitsschuhe, Lederwaren und Zubehör aus Leder
- Industriewäscherei und Textil- und Matratzenverleih
- Kulturelle Veranstaltungen
- Reinigung und Desinfizierung von Gebäuden und Umgebungen für zivile und sanitäre Zwecke und Lieferung von Reinigungsmitteln
Die Gesetzestexte der Mindestumweltkriterien in deutscher Sprache sind auf der Internetseite der Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV) veröffentlicht.
Weitere Informationen finden Sie unter der Webseite des Ministeriums für Umwelt und Energiesicherheit
Umweltorientierte Beschaffung - Ein Handbuch für ein umweltorientiertes öffentliches Beschaffungswesen
"Buying green! A handbook on green public procurement". Third Edition - aprile 2016 (Europäische Kommission)
"Il Green Public Procurement: uno strumento strategico per il rilancio di un' economia sostenibile" Januar 2016 (in italienischer Sprache)
Kurs der AOV und WIFI vom 8.6.2016 "I nuovi criteri ambientali negli appalti pubblici"
Kurs: "Das Green Public Procurement - Das umweltorientierte öffentliche Beschaffungswesen", welcher am 15. Mai 2018 in Bozen stattfand und in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindeverband organisiert wurde. Nachstehend die Vorträge der Referenten:
- Das umweltorientierte öffentliche Beschaffungswesen - Einführung (nur in Italienischer Sprache)
- Das umweltorientierte öffentliche Beschaffungswesen - Der normative Kontext (nur in Italienischer Sprache)
- Das umweltorientierte öffentliche Beschaffungswesen im Baugewerben (nur in Italienischer Sprache)
EVENTS - Mens(a) sana in corpore sano

Ausgabe 2022
„Vom Hof auf den Teller“: das ist das Thema der 3. Ausgabe der Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“, welche am Donnerstag, 3. März 2022 von 14:00 bis 18:00 Uhr als Onlinemeeting auf der Internetplattform „Zoom“ stattfand. Programm.
Praxisleitfaden für eine lokale und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in Südtirol
Aufzeichnung der Veranstaltung und Präsentationen der Referenten

Ausgabe 2020
Für Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung: das war das Thema der Veranstaltung "Mens(a) sana in corpore sano", welche am Donnerstag, 19. November 2020 von 10-13 Uhr als Onlinemeeting auf der Internetplattform „Zoom“ stattfand.

Ausgabe 2019
Das Thema der Nachhaltigkeit in der Gemeinschaftsverpflegung war Fokus des Treffens „Mens(a) sana in corpore sano”, welches am 1. März 2019 in Bozen stattfand. Die Veranstaltung wurde von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, gemeinsam mit anderen Institutionen, organisiert.
Tagungsband
Zusammenfassung der Beiträge der Tagung
Herausgegeben von Jutta Staffler, Institut für Regionalentwicklung, Eurac Research.
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Den Mutigen gehört die Welt ...
Die gesetzlichen Vorgaben aus Rom und Brüssel
Peter Defranceschi, ICLEI – Local Governments for Sustainability, Bruxelles
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Vorstellung des Leitfadens zur nachhaltigen Beschaffung
Marco Zancanella, Südtiroler Gemeindenverband
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Wir sind unterwegs… Kreative Ansätze versus Stolpersteine
Monika Wielander Habicher, Gemeindereferentin Schlanders
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Gesund, gut und nachhaltig essen im Kindergarten - Projekt aus Ladinien
Ivonne Daurù, Ernährungswissenschaftlerin, Projektkoordinatorin
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Woher kommt das Schnitzel? Herkunftsbezeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung – Erfahrungen aus Österreich
Christian Jochum, Landwirtschaftskammer Österreich
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Die Situation in der Europäischen Union
Peter Defranceschi, ICLEI – Local Governments for Sustainability, Brüssel
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Rechtliche Rahmenbedingungen auf Landes- und Gemeindeebene
Thomas Mathà, Direktor der Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge
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Was heißt hier nachhaltig und gesund? Die Forderungen aus Sicht der Ernährungswissenschaft
Ivonne Daurù, Ernährungswissenschaftlerin, Coach
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Die Schulmensen der Gemeinde Bozen
Patrizia Caleffi, Barbara Fellin, Amt für Schule und Freizeit, Gemeinde Bozen
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Hannelore Insam, KG-Direktion Gröden
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Höchstanforderungen zu Niedrigstpreisen – der Spagat der Dienstleister
Evelyn Kirchmaier, Frima Markas, Bozen
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Neues aus der Heimküche Paul Rigo
Heimleiter Vinzentinum Brixen
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Die Herausforderung für Köchin und Koch
Andreas Köhne, Küchenmeister und DGE Auditor, Meran
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Die Servicestelle für nachhaltige öffentliche Beschaffung
Sabine Schwarz, Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.
Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung
Kontakt: Verwaltungsamt für Umwelt