Vereinbarung zur Luftqualität
Vereinbarung zur Verbesserung der Luftqualität in der Provinz Bozen
Mit der Vereinbarung zwischen der Autonomen Provinz Bozen und dem Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit (MASE) werden im Zeitraum von 2023 bis 2027 Mittel in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro für die Verbesserung der Luftqualität in der Provinz Bozen garantiert.
Das MASE stellt diese mehrjährigen Mittel zur Verfügung, um Initiativen zu finanzieren, die darauf abzielen, die Emissionen der problematischsten Schadstoffe in den verschiedenen Regionen zu reduzieren. In der Provinz Bozen sind die kritischsten Luftschadstoffe Stickstoffdioxid (NO2), Benzo(a)pyren (B(a)P) und Feinstaub (PM2,5).
Der Verkehr ist bei weitem die größte Emissionsquelle für Stickoxide und deswegen findet man die höchsten NO2-Konzentrationen an stark befahrenen Straßen, bzw. entlang der Autobahn und einiger Stadtstraßen, wo der so genannte "Canyon-Effekt" entsteht. Benzo(a)pyren und Feinstaub entstehen dagegen vor allem bei der Verbrennung von Holz für Heizzwecken in Haushalten und insbesondere in ländlichen Gebieten.
Mit den Mitteln des MASE werden drei Projekte finanziert, um die Konzentrationen der obengenannten Luftschadstoffe zu verringern:
- Um die PM2,5- und B(a)P-Konzentrationen in bebauten und insbesondere in ländlichen Gebieten zu senken, werden zwei Initiativen ergriffen:
- Sensibilisierung der Bevölkerung für den richtigen Einsatz von kleinen Holzfeuerungsanlagen
- Gewährung von Beiträgen für den Austausch von veralteten holzbefeuerten Zentralheizungsanlagen
- Um die NO2-Konzentrationen zu senken, insbesondere in den an die Brennerautobahn angrenzenden Gebieten, wird das BrennerLEC-Projekt zur dynamischen Geschwindigkeitssteuerung auf der Autobahn wiederholt und erweitert.
In der Vereinbarung mit dem MASE sind weitere Initiativen enthalten, die vom Land mit eigenen Mitteln unterstützt werden, darunter die Förderung der Erneuerung des Fuhrparks des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Anreize für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs, des Rad- und Fußgängerverkehrs und der Elektromobilität sowie Initiativen wie Green Mobility und der Bozner Urban Pass.
Das Verhalten der Betreiber von kleinen Holzheizungen ist entscheidend für die Verringerung der Benzo(a)pyren- und Feinstaubemissionen. Die richtige Nutzung der Anlagen und des Brennstoffs verringert die Emissionen erheblich und verbessert die Qualität der Luft, die wir atmen!
Diese Sensibilisierungskampagne, sowie einfache und wirksame Anweisungen werden den Bürgern von den Kaminkehrern, im Rahmen der üblichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Schornsteinen und Anlagen, erklärt.
Diese Sensibilisierungskampagne zum Thema "Heizen mit Holz... aber richtig!" wird von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Fachgruppe der Kaminkehrer im LVH und der Agentur für Energie Südtirol - Klimahaus organisiert.
Darüber hinaus werden die Kaminkehrer während der persönlichen Beratung nützliche Informationen für statistische Zwecke über die kleinen Holzfeuerungsanlagen im Land sammeln (Art der Anlage und des Brennstoffs, Leistung, Alter, ...).
Einfache Tipps zum umweltfreundlichen Heizen mit Holzöfen und Hauskaminen finden Sie unter folgendem Link.
Veraltete mit Biomasse befeuerte Anlagen emittieren hohe Mengen an Feinstaub und B(a)P, und zentrale Anlagen werden normalerweise während der gesamten Heizperiode betrieben, mit konsequenter Freigabe von jeder Menge an Schadstoffen in die Atmosphäre.
Aus den oben genannten Gründen sollen vor allem für Bürger und Unternehmen Anreize geschaffen werden, alte, mit Holzbiomasse betriebene Anlagen durch neue, emissionsärmere Anlagen zu ersetzen. Die Provinz Bozen hat Beiträge für den Austausch alter Holzheizungsanlagen bereitgestellt um die von der GSE im Rahmen des "Conto Termico" anerkannten Anlagen zu ergänzen.
Der Beitrag der Provinz ergänzt die vom GSE gewährten Beiträge bis zu einem Höchstsatz von 90 % für Einzelpersonen und 65 % für Unternehmen.
Es ist möglich, bestehende, mit Holz (Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel usw.) betriebene Heizungsanlagen (Baujahr 2003 oder früher) mit einer Leistung zwischen 35 und 500 kW durch eine neue, mit 5 Sternen zertifizierte Holzheizungsanlage, Wärmepumpe oder ein Wärmepumpen-Hybridsystem zu ersetzen.
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.
Das Projekt BrennerLEC zielt darauf ab, entlang der Brennerautobahn A22 einen „emissionsarmen Korridor“ (LEC - Lower Emissions Corridor) von Schadstoffen zu schaffen, indem man durch Verkehrsmanagement und einer dynamischen Reduzierung der zugelassenen Geschwindigkeit eine Verbesserung der Luftqualität erreicht.
Die hohe Anzahl von Fahrzeugen, die auf der Infrastruktur fahren, erzeugt hohe Konzentrationen von Stickstoffdioxid NO2. Dank dem Projekt BrennerLEC konnten die Schadstoffemissionen durch folgende Maßnahmen reduziert werden:
- Dynamische Steuerung des Tempolimits in Abhängigkeit von der Luftqualität:
Aus ökologischer Sicht zeigen die Testergebnisse, dass eine Reduzierung der durchschnittlichen Geschwindigkeit für Leichtfahrzeuge von 15 km/h im Vergleich zum normalen Verkehr mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h, zu einer Verringerung von 10 % der mittleren Konzentration an NO2 (Stickstoffdioxid) am Autobahn-Straßenrand führt.
- Steuerung der Verkehrsströme bei hohem Verkehrsaufkommen:
Verkürzung der Fahrzeiten um etwa 10 % selbst bei einem Anstieg des Verkehrsaufkommens von10 %; Verkürzung der Dauer von Störungen (Warteschlangen), weniger Stop&Go und damit Verbesserung der Luftqualität;
- Steuerung des Verkehrsflusses in der Nähe der größten städtischen Gebiete durch “intelligente” Straßeninformationen.
In Anbetracht der positiven Ergebnisse des abgeschlossenen europäischen LIFE-Projekts BrennerLEC haben die Projektpartner eine Vereinbarung über die Aufrechterhaltung, Wiederholung und Erweiterung der getesteten experimentellen Maßnahmen unterzeichnet und BrennerLEC After-LIFE mit Mitteln des MASE und der Brennerautobahn geschaffen.
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.
Kontakt: Amt für Luft und Lärm