Was ist Radon?

Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas (Halbwertzeit 3,8 Tage), das sich im Boden durch den radioaktiven Zerfall von Uran bildet.
Das Isotop Radon (Rn-222) ist eines der Produkte der Zerfallsreihe des Urans-238 und das einzige das als Gas auftritt. Es kann damit vom Gestein entweichen, sich im Boden verbreiten und in geschlossenen Lebensräumen konzentrieren und inhaliert werden.
In geschlossenen Räumen, vor allem in jenen mit Erdkontakt und mit geringem Luftwechsel, kann Radon hohe Konzentrationen erreichen. Das Gas kann durch undichte Stellen im Kellerbereich ins Haus eindringen. Räumlichkeiten im Unter- und Erdgeschoss sind besonders betroffen.
Ob und in welchem Maße ein Material (Gestein) Radongas abgeben kann, hängt hauptsächlich von seiner Struktur und Beschaffenheit ab. Aus tieferen, kompakten Gesteinsschichten kann Radongas kaum entweichen. Es bleibt dort eingeschlossen und zerfällt in seine festen Folgeprodukte.
Chemisch gesehen ist das Radon ein Edelgas. Es ist farb-, geruch-, und geschmacklos und nur mäßig wasserlöslich, deshalb kann das Radongas einfach durch schütteln vom Wasser vertreiben werden.
Radon ist überall im Erdreich vorhanden. Seine Konzentration in der "Bodenluft" variiert zwischen einige hundert und über eine Million Bq/m³.
Besonders uran- bzw. radiumhaltiges Gestein (Tuffstein, Granit und Porphyr) können vermehrt Radongas abgeben. Dies gilt vor allem für poröses und zerklüftetes Gestein. Bei zerklüftetem Gestein, kann das Radongas durch die dort vorhandenen Hohlräume von Luftströmungen getragen oder im Quellwasser gelöst über größere Entfernungen verfrachtet werden. Je durchlässiger der Untergrund (Lockergestein), desto eher kann Radongas bis zur Erdoberfläche aufsteigen.
Werden Gesteine mit erhöhtem Urangehalt als Baumaterialien verwendet, können auch diese zum Radonproblem beitragen und sollten daher im Innenbau vermieden werden.
Radon ist eine Gefahr für unsere Gesundheit
Das Radon und seine Tochterprodukte sind vom Standpunkt des Strahlenschutzes von großer Bedeutung, denn bei ihrem Zerfall entstehen ionisierende Alfa- und Betastrahlung. Vor allem die Alphastrahlung ist durch hohe Energie und große biologische Wirksamkeit gekennzeichnet. Eingeatmet, verursachen Radongas und insbesondere seine Tochterprodukte, welche sich auf dem Lungengewebe ablagern, eine Bestrahlung vornehmlich im Bereich der Bronchien. Auf Grund seiner weiten Verbreitung ist Radongas für den Menschen die primäre Expositionsquelle an ionisierenden Strahlen.
Radon ist, nach Tabakrauch, die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs und für ca. 3-14% dieser Erkrankungen verantwortlich. Man rechnet dass mit jeder Konzentrationserhöhung von 100 Bq/m³ das Krebsrisiko um 10% ansteigt.
Zur Begrenzung der Radonexposition in Wohnräumen legt die Richtlinie 2013/59/Euratom einen Referenzwert, dessen Überschreitung als unangemessen betrachtet wird, von 300 Bq/m3 als Jahresmittel fest. Das gvD. Nr. 101/2020 sieht für bestehende Wohnungen einen maximalen Referenzwert von 300 Bq/m3 vor. Für Wohnungen, die nach dem 31. Dezember 2024 gebaut werden, beträgt er 200 Bq/m3.
Formulare
Messungen - Radon
Das Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz führt auf Anfrage, im Rahmen der Verfügbarkeit, Messungen von Radon durch. Die Radonmessung sieht die Zusendung eines Dosimeters (oder...
Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung