Probleme und Maßnahmen

Eutrophierung

Eutrophierung
Folgen der Eutrophierung

Eutrophierung bzw. Nährstoffeintrag bedeutet eine starke Zunahme von Pflanzennährstoffen (Externer Link) im Wasser (Externer Link). Eine Eutrophierung wird fast immer vom Menschen verursacht: Nährstoffe (vor allem Nitrate und Phosphate) gelangen hauptsächlich über Abwässer oder aus intensiv gedüngten landwirtschaftlichen Flächen in die Gewässer. Die Folge ist ein übermäßiges Wachstum von bestimmten Algen, Wasserpflanzen und Bakterien (Cyanobakterien bzw. Blaualgen), was zu verschiedenen Problemen in einem Gewässer führen kann:

  • Trübung des Wassers,
  • Sauerstoffmangel am Gewässergrund (durch den vermehrten Abbau von organischer Substanz), damit einhergehend Rückgang der Fauna und Fischsterben,
  • Bildung von Giftstoffen durch gewisse Blaualgenarten,
  • Unangenehmer Geruch und Geschmack des Wassers,
  • Beeinträchtigung der Freizeitaktivitäten durch Pflanzen- und Algenteppiche,
  • Starke Vermehrung von Schnecken, Muscheln und Mücken.

Versauerung

Als Versauerung der Gewässer und der Böden wird eine Abnahme des pH-Wertes bezeichnet, die durch saure Niederschläge hervorgerufen wird. Saure Niederschläge entstehen durch Luftverschmutzung, hauptsächlich durch die Verbrennung von Erdölprodukten und den damit einhergehenden Emissionen von Stick- und Schwefeloxiden.
In einem stark versauerten See stirbt der Großteil der Pflanzen und der Tiere ab, und nur wenige Arten von Moosen, Algen und Insekten können überleben. Die höchste Belastung durch sauren Niederschlag war in den Südtiroler Seen in den Jahren um 1980 zu verzeichnen. Daher begann das Biologische Labor 1983 mit der chemischen Untersuchung der Niederschläge.
Inzwischen hat dich die Luftverschmutzung verringert und der Regen ist weniger sauer. In Südtiroler Gewässern werden keine sichtbaren Schäden festgestellt.

Untersuchungen an Hochgebirgsseen

Gegen Ende der 1980er Jahre wurde ein besonderes Augenmerk auf die Versauerung der Südtiroler Hochgebirgsseen gerichtet. Eine in den Jahren 1988 bis 1991 durchgeführte Studie ergab, dass der saure Regen zwar keine größeren Schäden an den Südtiroler Seen hervorgerufen hat, viele Hochgebirgsseen jedoch niedrige Alkalinitätswerte aufweisen und somit durch saure Niederschläge gefährdet werden können. Besonders intensiv untersucht wurden zwei Seen in der Texelgruppe (Langsee und Milchsee), an denen sowohl chemische als auch biologische Analysen (Phyto- und Zooplankton) durchgeführt wurden. Von diesen beiden Seen liegen relativ lange Zeitserien vor, sodass Veränderungstendenzen gut verfolgt werden können. Die Emission von Schwefelverbindungen hat vom Beginn der 80er Jahre bis heute stark abgenommen, während die Emission von Stickoxiden noch keine klare Tendenz zur Abnahme zeigt. Trotz der allgemeinen Abnahme der sauren Niederschläge können in empfindlichen Hochgebirgsgebieten, in denen gesteinsbedingt nur sehr langsam Säure neutralisierende Substanzen abgegeben werden, in den Böden und in den Gewässern Auswirkungen von Versauerung beobachtet werden. Ein "Säureschock" kann beispielsweise im Frühjahr auftreten, wenn die in der Schneedecke angehäuften chemischen Stoffe schlagartig freigesetzt werden.

Schutzmaßnahmen - Sanierung und Restaurierung

Unter Sanierung versteht man Maßnahmen, die Schadstoffe von einem See fernhalten. Die wichtigste Sanierungsmaßnahme ist der Bau von Kanalisationen und Kläranlagen, die die direkte Einleitung von Abwasser in Seen verhindert. Die direkte Einleitung von Abwässern in Südtiroler Seen ist selten, in manchen Fällen haben jedoch die Zuflüsse einen relativ hohen Nährstoffgehalt und bedingen eine Eutrophierung des betroffenen Gewässers.
Von Restaurierung spricht man, wenn die Maßnahmen im See ansetzen. Zu den Restaurierungsmaßnahmen in Südtiroler Seen gehören:

  • Schaffung künstlicher Frischwasserzuflüsse
  • Belüftung des Seewassers oder des Sediments
  • Tiefenwasserableitung
  • Entschlammung
  • mechanische Pflanzenentnahme (Entkrautung)
  • Reduzierung der Verlandungszone (Schilfschnitt)
  • Biomanipulation (regulierende Eingriffe in die Nahrungskette, z. B. über den Fischbestand)

Angaben über die durchgeführten Schutzmaßnahmen an Südtiroler Seen finden Sie in den Beschreibungen der einzelnen Seen.

Kontakt: Biologisches Labor