Pollenuntersuchungen von Honig
Das Biologische Labor hat das Pollenbild in Südtiroler Honigen erforscht und die Untersuchungsergebnisse in einem Pollenatlas (2004) zusammengefasst. Die Erkenntnisse bilden die Grundlage für die mikroskopische Pollenuntersuchung von Honigen, insbesondere die Kontrolle der "Südtiroler Qualitätsmarke".
Pollenuntersuchungen von Honig, so genannte melissopalynologische Untersuchungen, geben Auskunft über die botanische und geographische Herkunft eines Honigs. Da die Honigherkunft den Verkaufspreis beeinflusst, sind die Pollenuntersuchungen für die Honigvermarktung von großer Bedeutung.
Botanische Herkunftskontrolle: Sie ermittelt, ob die im Etikett angegebene Sortenbezeichnung zutrifft. So muss z.B. ein Edelkastanienhonig oder ein Obstblütenhonig nicht nur in seinen chemisch-physikalischen Eigenschaften und dem charakteristischen Sinnenbefund (Geruch, Geschmack, Farbe) sondern auch im Pollenbild der angegebenen botanischen Herkunft entsprechen. Die verschiedenen im Honigsediment vorhandenen Pollen informieren über Nektarquellen und ermöglichen eine Überprüfung der Sortenbezeichnung.
Geographische Herkunftskontrolle: Sie überprüft, ob es sich um einen einheimischen oder um einen Importhonig handelt. Das im Honigsediment festgestellte Pollenspektrum spiegelt die floristische Situation des Ortes wider, an dem der untersuchte Honig produziert wurde. Je größer die klimatischen Unterschiede zwischen geographischen Gebieten desto ausgeprägter sind die Unterschiede zwischen den Pflanzengesellschaften.
Bei der mikroskopischen Untersuchung von Honigen werden außer Pollen auch weitere im Honigsediment vorkommende Elemente wie Pilzsporen, Algen, Stärkekörner, Bienenhaare, Hefen oder Rußpartikel berücksichtigt. All diese Beobachtungen liefern Informationen zur Produktion, Schleuderung oder Haltbarkeit eines Honigs.
Kontakt: Biologisches Labor