Mikrobiologische Parameter

Das Biologische Labor führt mikrobiologische Untersuchungen von Wasserproben durch, und zwar sowohl im Rahmen offizieller Kontrollen als auch auf Ansuchen. Unter „mikrobiologischer Untersuchung eines Wassers" versteht man den Nachweis und die Auszählung von Mikroorganismen in einer Wasserprobe.

Mikrobiologische Parameter, insbesondere die sogenannten Indikatorkeime (Escherichia coli, coliforme Bakterien, Enterokokken), sind bei der Beurteilung der Wasserqualität von großer Bedeutung. Werden Indikatorkeime im Trinkwasser festgestellt, besteht eine fäkale Verunreinigung und das Auftreten von Krankheitserregern, wie zum Beispiel Salmonellen oder Viren, ist nicht auszuschließen. Das Leitungswasser wird deshalb regelmäßig auf das Vorhandensein von Indikatorkeimen überprüft. Werden die gesetzlichen Grenzwerte (siehe Dekret 23.02.2023 Nr. 18) überschritten oder eventuell erhöhte Keimzahlen nachgewiesen, können so rechtzeitig Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wasserqualität ergriffen werden.

Rampe mit Trichtern für die Filtration der Wasserproben (Foto: Landesagentur für Umwelt, 2015)
Rampe mit Trichtern für die Filtration der Wasserproben (Foto: Landesagentur für Umwelt, 2015)
Petrischale mit auf einem Spezialnährboden gewachsenen Bakterienkolonien (Foto: Landesagentur für Umwelt, 2015)
Petrischale mit auf einem Spezialnährboden gewachsenen Bakterienkolonien (Foto: Landesagentur für Umwelt, 2015)

Bedeutung der mikrobiologischen Parameter

Die wichtigsten mikrobiologischen Parameter für eine hygienisch-sanitäre Beurteilung oder ein Qualitätsurteil eines Wassers sind:

Sie kommen im Boden, im Wasser und in der gesamten Umwelt vor. Man findet sie auch in der menschlichen und tierischen Darmflora. Ihr Nachweis im Trinkwasser deutet auf eine mögliche fäkale Verunreinigung hin. In 100 ml untersuchter Probe dürfen keine coliformen Keime nachgewiesen werden.

Es handelt sich um eine wärmeliebende Bakterienart, die im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Ihr Vorkommen gilt als sicherer Hinweis einer fäkalen Verunreinigung. In 100 ml bzw. in 250 ml bei in Flaschen abgefülltem Wasser dürfen keine Keime von Escherichia coli nachgewiesen werden.

Auch diese Keime besiedeln den menschlichen und tierischen Darm. Außerhalb des Darmes haben sie im Vergleich zu coliformen Keimen und Escherichia coli eine höhere Überlebenschance. Ihr Nachweis deutet auf eine mögliche fäkale Verunreinigung hin. In 100 ml bzw. in 250 ml bei in Flaschen abgefülltem Wasser dürfen keine Enterokokken nachgewiesen werden.

Clostridien sind zum Großteil Saprophyten, d.h. sie leben von toter organischer Substanz. Sie besiedeln die obersten Schichten des Erdreichs und Sedimente. Kommen sie in verschmutzten Gewässern vor, kann die Verunreinigung länger zurückliegen, da Clostridien hitzeresistente und umweltstabile Sporen bilden. Einige Arten leben im tierischen und menschlichen Darm. Für den menschlichen Gebrauch dürfen in 100 ml Wasser keine Clostridien nachgewiesen werden.

Diese Bakterienart weist eine hohe Anpassungsfähigkeit auf und kommt deshalb sehr verbreitet vor. Man findet sie auch in Trinkwasserleitungen, vor allem dort, wo das Wasser still steht. Pseudomonaden können sich in Speichern, Filtern von Wasserhähnen und Wasseraufbereitungsanlagen anreichern. In 100 ml bzw. in 250 ml bei in Flaschen abgefülltem Wasser dürfen sie nicht nachgewiesen werden.

Dient dazu jene Keime nachzuweisen, die zur wärmeliebenden Flora menschlichen oder tierischen Ursprungs gehören, aber auch in oberflächlichen Bodenschichten vorkommen können.

Damit weist man sporenbildende, chromogene und Fäulnis erregende Mikroorganismen nach, die in oberflächlichen Bodenschichten und in feuchten Lebensräumen häufig vorkommen. Das Vorhandensein von Kolonien bei 22°C hängt von den intrinsischen Eigenschaften des Wassers ab, und es sollten keine anomalen Veränderungen im Laufe der Zeit nachgewiesen werden.


Mikrobiologische Standarduntersuchung

Die mikrobiologische Standarduntersuchung umfasst folgende Parameter: coliforme Keime, Escherichia coli, Enterokokken sowie die Gesamtkeimzahl bei 36° und bei 22°C.
Damit die Bakterien im Labor rasch wachsen, werden sie bei geeigneter Temperatur auf sogenannten Nährböden herangezüchtet. Prinzipiell unterscheidet man zwischen nährstoffreichen Anreichungsmedien, die das Wachstum von möglichst vielen und verschiedenen Keimen ermöglichen, und Selektivmedien, die an die Bedürfnisse eines bestimmten Keimes angepasst sind und zur Isolierung eines Keimes dienen.
Das Biologische Labor befolgt die offiziellen Untersuchungsmethoden, diese sind größtenteils vom italienischen Akkreditierungsinstitut ACCREDIA (Ente Italiano di Accreditamento) anerkannt und entsprechen der europäischen Norm UNI CEI EN ISO/IEC 17025.

Auflistung der von ACCREDIA akkreditierten Untersuchungen.


Untersuchung einer Wasserprobe mit der Technik der Membranfiltration

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Kontakt: Biologisches Labor