Verzeichnis der Mineral- und Thermalwässer sowie der besonderen Wässer

In Südtirol sind 37 Mineral- und Thermalwasserquellen, sowie Quellen und Grundwasservorkommen mit besonderen chemischen Merkmalen mittels Beschluss der Landesregierung vom 31.07.2018 Nr. 752, in ein eigenes Verzeichnis eingetragen. Diese Quellen wurden aus einer langen Reihe ausgesucht, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt wurden oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden.

5. Radioaktive Quellen / Großer Stollen - Lana

Radioaktive Quellen / Großer Stollen - Gemeinde Lana 1504 m ü.d.M.

Wasserfassungen in Großer Stollen (Foto: Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Amt für nachhaltige Gewässernutzung, 1982)

In den 30ger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die radioaktiven Quellen am Vigiljoch (Bärenbadalm) entdeckt. Hydrogeologische Untersuchungen belegten, dass durch den Bau eines Stollens noch wesentlich mehr Wasser abgeleitet werden könnte. So wurde 1940 mit dem Bau des 1200 m langen Stollens auf einer Meereshöhe von über 1500 m begonnen. 1942 wurde der Stollen fertiggestellt.
1972 wurde der Bau des Meraner Kurzentrums vollendet, in dem die Wässer aus dem Stollen zur Anwendung kamen.
Das Wasser ist radioaktiv, leicht mineralhaltig und fluorhaltig. Es wurden Spuren von Iod und Arsen festgestellt. Die Temperatur beträgt 6,2°C und die Leitfähigkeit 80 µS/cm.

Wie kommt man zur Quelle?
Mit der Vigiljoch-Seilbahn (Talstation in Lana am Eingang des Ultentales) erreicht man das Vigiljoch. Von dort zu Fuß weiter auf dem Weg Nr. 13. Nach ca. 30 Min. erreicht man direkt am Weg den Stolleneingang.

LB

Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen

Die Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen sollen die alte Tradition der Bauernbäder in Südtirol aufwerten und einem breiten Publikum zugänglich und bekannt machen. Das Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Wässer nicht nur beschreibend mittels der bereits in der Nähe aufgestellten Schautafeln aufzuzeigen, sondern diese auch an ihrem Ursprung aufzuwerten, indem ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst werden.
Ein Wasserspender soll an einem zur Verheilung einladenden Ort den Besucher zur Verkostung des Quellwassers anregen. Der Quellbrunnen aus ortstypischem Gestein soll an den unterirdischen Verlauf des Wassers im Felsen erinnern, aus dem die für diese Quelle charakteristischen Minerale herausgelöst wurden.

Infos

Die Arbeiten werden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz an den rechts aufgelisteten Quellen durchgeführt.

Ruheoase (Foto Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz)

Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung

Kontakt: Amt für nachhaltige Gewässernutzung