Verzeichnis der Mineral- und Thermalwässer sowie der besonderen Wässer
In Südtirol sind 37 Mineral- und Thermalwasserquellen, sowie Quellen und Grundwasservorkommen mit besonderen chemischen Merkmalen mittels Beschluss der Landesregierung vom 31.07.2018 Nr. 752, in ein eigenes Verzeichnis eingetragen. Diese Quellen wurden aus einer langen Reihe ausgesucht, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt wurden oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden.
9. Mitterbad - St. Pankraz
Mitterbad - Gemeinde St. Pankraz 1050 m ü.d.M.
Die erste Erwähnung findet Mitterbad im Jahre 1418 als „Walcherguet in Vlten in mitern Pad“. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts galt es als eines der meistbesuchten Bäder im deutschen Raum. Viele bekannte Persönlichkeiten statteten dem Bad einen Besuch ab, darunter Otto von Bismarck, die Kaiserin Elisabeth von Österreich, die Brüder Heinrich und Thomas Mann und der Maler Franz von Defregger. Es wurde noch bis in das Jahr 1971 betrieben.
Die Klassifikation des Wassers beschreibt dieses als radioaktives, sulfat-, eisen- und mittelmäßig mineralhaltiges Wasser. Es enthält Aluminium, Arsen, Lithium und Spuren von Chrom und Kupfer. Die Temperatur beträgt 7,8 °C und die Leitfähigkeit 1220 µS/cm.
Wie kommt man zur Quelle?
Auf der Ultnerstraße kurz nach Bad Lad biegt man nach links ab in Richtung Mitterbad, welches man nach 2,5 km erreicht. Die Quelle liegt in unzugänglichem Gelände etwa 40 Min. zu Fuß von Mitterbad entfernt, oberhalb eines Zuflusses des Marauner Baches. Es führt kein markierter Weg direkt zur Quelle.
LB
Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen
Die Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen sollen die alte Tradition der Bauernbäder in Südtirol aufwerten und einem breiten Publikum zugänglich und bekannt machen. Das Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Wässer nicht nur beschreibend mittels der bereits in der Nähe aufgestellten Schautafeln aufzuzeigen, sondern diese auch an ihrem Ursprung aufzuwerten, indem ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst werden.
Ein Wasserspender soll an einem zur Verheilung einladenden Ort den Besucher zur Verkostung des Quellwassers anregen. Der Quellbrunnen aus ortstypischem Gestein soll an den unterirdischen Verlauf des Wassers im Felsen erinnern, aus dem die für diese Quelle charakteristischen Minerale herausgelöst wurden.
Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung
Kontakt: Amt für nachhaltige Gewässernutzung