Verzeichnis der Mineral- und Thermalwässer sowie der besonderen Wässer
In Südtirol sind 37 Mineral- und Thermalwasserquellen, sowie Quellen und Grundwasservorkommen mit besonderen chemischen Merkmalen mittels Beschluss der Landesregierung vom 31.07.2018 Nr. 752, in ein eigenes Verzeichnis eingetragen. Diese Quellen wurden aus einer langen Reihe ausgesucht, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt wurden oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden.
15. Bad Ratzes / Eisenquelle - Kastelruth
Bad Ratzes / Eisenquelle - Gemeinde Kastelruth 1400 m ü.d.M.
Die Gäste von Bad Ratzes konnten mehrere Arten von Bädern ausprobieren. In jeder Badekabine gab es vier Wasserhähne: einen für kaltes Schwefelwasser, einen für warmes, einen für kaltes Eisenwasser und einen für warmes. So konnte je nach Art der Beschwerden und Belieben der Badenden Temperatur und Zusammensetzung des Badewassers variiert werden. Eine weitere Besonderheit waren die Fichtennadelbäder, die noch bis 1962 bereitet wurden.
Das Wasser der Eisenquelle wird klassifiziert als sulfat-, eisen- und leicht mineralhaltiges Wasser. Es enthält Spuren von Bor, Chrom, Kupfer, Blei, Zink, Nickel, Kobalt, Lanthan und Uran. Es hat eine Temperatur von 6,5 °C und eine Leitfähigkeit von 775 µS/cm. Die Quelle existiert heute nicht mehr.
Wie kommt man zur Quelle?
Auf der Landesstraße zwischen Seis und Kastelruth biegt man in Richtung St. Valentin ab. Nach etwa 2 km zweigt eine schmale Straße nach rechts unten ab, auf der man bis zum Hotel Bad Ratzes gelangt. Von dort wandert man auf dem Weg Nr.1 weiter, der zur Schlernbödelehütte führt. Auf 1400 m ü.d.M. verlässt man den Weg und steigt in das Bachbett hinab, wo man bereits die roten Ausfällungen der Quelle entlang des Baches sieht.
LB
Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen
Die Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen sollen die alte Tradition der Bauernbäder in Südtirol aufwerten und einem breiten Publikum zugänglich und bekannt machen. Das Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Wässer nicht nur beschreibend mittels der bereits in der Nähe aufgestellten Schautafeln aufzuzeigen, sondern diese auch an ihrem Ursprung aufzuwerten, indem ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst werden.
Ein Wasserspender soll an einem zur Verheilung einladenden Ort den Besucher zur Verkostung des Quellwassers anregen. Der Quellbrunnen aus ortstypischem Gestein soll an den unterirdischen Verlauf des Wassers im Felsen erinnern, aus dem die für diese Quelle charakteristischen Minerale herausgelöst wurden.
Rechtsgrundlagen: Nehmen Sie Einsicht in die Gesetzgebung
Kontakt: Amt für nachhaltige Gewässernutzung