Verzeichnis der Mineral- und Thermalwässer sowie der besonderen Wässer

In Südtirol sind 37 Mineral- und Thermalwasserquellen, sowie Quellen und Grundwasservorkommen mit besonderen chemischen Merkmalen mittels Beschluss der Landesregierung vom 31.07.2018 Nr. 752, in ein eigenes Verzeichnis eingetragen. Diese Quellen wurden aus einer langen Reihe ausgesucht, die seit alters her für Bauernbäder und Heilanstalten genutzt wurden oder bereits als Mineralwasser abgefüllt und verkauft wurden.

18. Bad Altprags - Prags

Bad Altprags - Gemeinde Prags1400 m ü.d.M.

Bad Altprags - Quellfassung (Foto: Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Amt für nachhaltige Gewässernutzung, 2003)

Die Entstehung von Bad Altprags wird von einer Sage beschrieben, die Hermann von Gilm in einer Ballade wiedergegeben hat. Ein mehrmals angeschossener Hirsch soll im Wasser der Quelle gebadet haben und von der Verwundung geheilt worden sein. Die Jäger verfolgten den Hirsch und sahen ihn im Wasser baden. Deshalb wurde die Quelle "Hirschbrunnen" genannt.
Der geschichtlich nachgewiesene Ursprung des Bades ist ins Jahr 1490 zurückzuverfolgen, als die erste Badestube errichtet wurde. Wie die meisten Bäder in Südtirol erlebte auch Bad Altprags seine Blütezeit um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert und verfiel langsam nach den Weltkriegen.
Neben der eigentlichen Badquelle, dem "Hirschenbrunnen", gab es noch die "Augenquelle" und die Trinkwasserquelle. Das Wasser des "Hirschbrunnens" wird klassifiziert als sulfat-, calcium- und magnesiumhaltiges Wasser. Es enthält Iod und Spuren von Bor, Barium, Molybdän, Kobalt und Uran. Seine Leitfähigkeit ist 940 µS/cm und die Temperatur beträgt um 9°C.

Wie kommt man zur Quelle?
Von der Pustertaler Staatsstraße zweigt zwischen Welsberg und Niederdorf die Straße ins Pragsertal ab. Nach 2,5 km kommt man zu einer Kreuzung, die rechts zum Pragser Wildsee und links nach Altprags führt. Dort weiter nach weiteren 2 km folgt die Abzweigung einer schmalen Straße nach links zum ehemaligen Badkomplex Altprags (200 m).

LB

Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen

Die Ruheoasen an Quellen mit besonderen chemischen Merkmalen sollen die alte Tradition der Bauernbäder in Südtirol aufwerten und einem breiten Publikum zugänglich und bekannt machen. Das Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt Südtirols Wässer nicht nur beschreibend mittels der bereits in der Nähe aufgestellten Schautafeln aufzuzeigen, sondern diese auch an ihrem Ursprung aufzuwerten, indem ein Großteil all jener Quellen, die heute nicht mehr genutzt werden und sich in der Nähe von Wanderwegen oder Zufahrtsstraßen befinden, saniert oder neu gefasst werden.
Ein Wasserspender soll an einem zur Verheilung einladenden Ort den Besucher zur Verkostung des Quellwassers anregen. Der Quellbrunnen aus ortstypischem Gestein soll an den unterirdischen Verlauf des Wassers im Felsen erinnern, aus dem die für diese Quelle charakteristischen Minerale herausgelöst wurden.

Infos

Die Arbeiten werden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz an den rechts aufgelisteten Quellen durchgeführt.

Ruheoase (Foto Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz)

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Kontakt: Amt für nachhaltige Gewässernutzung