Klimawandel in Südtirol
Seit den 1960er Jahren ist die Jahresdurchschnittstemperatur um etwa 1,5 °C gestiegen. Auch die Anzahl der Tropennächte, d. h. der Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 °C fällt, hat zugenommen. Dieser Anstieg der Durchschnittstemperatur führt zum Abschmelzen der Gletscher, deren Fläche zwischen 1983 und 2006 um etwa ein Drittel geschrumpft ist.
Steigende Temperaturen wirken sich auch auf die Schneedecke aus, die die Gletscher im Sommer schützt, indem sie die Sonnenstrahlung reflektiert. Wenn die Temperaturen steigen, ist die Schneedecke auf den Gletschern dünner, sodass die Gletscher leichter schmelzen Die höheren Temperaturen während der Winterperiode führen zu einem Anstieg der Schneefallhöhe, in tieferen Lagen wird es Regen statt Schneefall geben; außerdem wird der Schneefall später einsetzen und die Schneeschmelze früher beginnen.
Weniger Schnee und seine kürzere Verweildauer am Boden schränken seine Rolle als natürliches Wasserreservoir ein. Tatsächlich speichert der Schnee, der sich während der Winterperiode am Boden ansammelt, Wasser aus Niederschlägen, das dann bei der Frühjahrsschmelze freigesetzt wird. Diese natürliche Wasserspeicherfunktion ermöglicht die Speisung des Grundwasserspiegels und ist vor allem für die Landwirtschaft sehr wichtig, da sie das für den Anbau von Nutzpflanzen benötigte Wasser liefert. Außerdem verschieben sich die Verbreitungsgebiete zahlreicher Pflanzen- und Tierarten nach oben und in den untersten Lagen breiten sich neue Arten aus.
(Quelle: Klimareport, 2018 Eurac Research)
Mit den, im Klimaplan Südtirol 2040, aufgelisteten Maßnahmen engagiert sich das Land aktiv im Kampf gegen den Klimawandel.
Vergleich des Ahrntaler Gletschers zwischen 1963 und 2018
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Wie wird sich das Klima in Südtirol verändern?
Die Klimamodelle des Klimaberichts, 2018, Eurac research haben es ermöglicht, zwei Klimaszenarien bis zum Jahr 2100 zu erarbeiten:
- Moderates Szenario RCP 4.5 - wenn die Treibhausgasemissionen ab 2040 abnehmen, wird ein geringerer Anstieg der durchschnittlichen Sommertemperatur von weniger als 2 °C erwartet.
- Worst-Case-Szenario RCP 8.5 - wenn die Treibhausgasemissionen nicht sinken, kommt es zu einem weiteren Anstieg der durchschnittlichen Sommertemperatur um etwa 5 °C.
(Quelle: Klimareport 2018 Eurac Research)
Kontakt: Amt für Energie und Klimaschutz