Südtiroler Seen
Beschreibung der einzelnen Seen, Angaben über ihren Zustand und die durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen.
Großer Montiggler See
Der größere der beiden Montiggler Seen ist von Mischwald umgeben, an seinem Ufer befindet sich eine Badeanstalt mit Schwimmbecken.
Der Große Montiggler See befindet sich auf einer Meereshöhe von 492 m und erstreckt sich über eine Fläche von 17,8 ha, seine maximale Tiefe beträgt 12,5 m. Er liegt 20 km südwestlich der Stadt Bozen in einer sanften Mulde des Mitterbergs, eines kleinen Bergrückens, der das Etschtal vom Überetsch trennt. Sowohl der Kleine als auch der Große Montiggler See sind durch glaziale Ausräumung entstanden. Die Seeufer fallen vor allem im Norden und im Südosten steil ab. Das Seebecken besitzt eine breite flache Sohle, die sich nach Nordosten gegen den Talhintergrund senkt. Der See ist zum größten Teil von Mischwald umgeben. Nur ein kleiner Teil des Einzugsgebietes wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, Siedlungen sind keine vorhanden. Im Sommer bildet sich im See eine sehr stabile Temperaturschichtung aus und das Oberflächenwasser erwärmt sich bis auf 24 - 25 °C. Im Norden und im Südwesten haben sich zwei Schilfzonen gebildet. Beide Montiggler Seen und die Schilfzonen wurden als Biotop ausgewiesen. Im Westen des Badesees befindet sich ein im Sommer häufig besuchter Badebetrieb mit zusätzlichem Schwimmbecken.
Der See ist als mesotroph einzustufen. Der Nährstoffgehalt des Sees ist sowohl auf die große natürliche Belastung (Nährstoffeintrag aus der Luft über Niederschlag, Staub, Laub usw.) gekoppelt mit ungünstigen hydrographischen Gegebenheiten (sehr geringer Wasseraustausch) sowie die vielfältige Nutzung des Gewässers durch Tourismus (Badebetrieb), Fischerei, Landwirtschaft u.a. zurückzuführen.
Gemeinde | Eppan |
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Meereshöhe (m ü.N.N.) | 492 |
Oberfläche (ha) | 17,8 |
Maximale Tiefe (m) | 12,5 |
Mittlere Tiefe (m) | 8,4 |
Volumen (Mio. m³) | 1,490 |
Einzugsgebiet (km²) | 2,274 |
Uferlinie (km) | 2,02 |
Schutzmaßnahmen
Seit Sommer 1980 wird periodisch mit Nährstoffen angereichertes Tiefenwasser abgepumpt, das für Beregnungszwecke verwendet wird. Jedes Jahr werden einmalig auf begrenzten Flächen Wasserpflanzen (Makrophyten) gemäht.
Auswirkung der Restaurierungsmaßnahmen
Die durchgeführten Schutzmaßnahmen zur Reduktion der Nährstoffe wirken sich nur langsam auf den limnologischen Zustand des Sees aus. Wegen der Gefahr eines zu starken Absinkens des Wasserstandes können nur geringe Wassermengen abgeleitet werden. Außerdem gibt das Sediment, das im Laufe der Jahre große Nährstoffmengen angereichert hat, diese kontinuierlich wieder an das darüberstehende Wasser ab. Am Großen Montiggler See wurde 2015 erstmals für Südtirol die Süßwasserqualle Craspedacusta sowerbii gefunden. Nähere Informationen dazu finden Sie unter http://www.naturmuseum.it/de/publ_details_de.asp?PUBL_ID=295168
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Kontakt: Biologisches Labor