Südtiroler Seen

Beschreibung der einzelnen Seen, Angaben über ihren Zustand und die durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen.

Haidersee

See mit geringen Schwebealgenkonzentrationen aber dichten Beständen von höheren submersen Wasserpflanzen.

Haidersee (Foto: Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz)

Der Haidersee liegt auf einer Meereshöhe von 1450 m, erstreckt sich über eine Fläche von 88 ha und erreicht eine Tiefe von 15,5 m. Er liegt im oberen Vinschgau und es handelt sich um ein mesotrophes Gewässer mit geringer Schwebealgenkonzentration aber hohen Beständen an submersen Wasserpflanzen mit darauf lagerndem Fadenalgenteppich.

Nährstoffeinträge erfolgen einerseits über den Hauptzufluss Etsch, andererseits können die diffusen Nährstoffeinträge vonseiten der Landwirtschaft im Umland negative Auswirkungen haben. Eine intakte Ufervegetation, die Nährstoffe zurückhalten könnte, ist abschnittsweise kaum ausgebildet.

Infos zum Haidersee
GemeindeGraun im Vinschgau
Meereshöhe (m ü.N.N.) 1450
Oberfläche (ha) 88
Maximale Tiefe (m) 15,5
Mittlere Tiefe (m) 7,6
Volumen (Mio. m³) 6,6
Einzugsgebiet (km²) 33,97
Uferlinie (km) 4,7

Ökologischer Zustand des Haidersees
SeeMacrotypPhytoplankton ICFMakrophyten MacroIMMIDiatomeen EPI-LGesamt Mph/DiaChemie LTLecoMakrozoobenthos BQIESFische LFIGesamt
Haidersee L3 0.80 0.70 0.74 0.75 gut 0.50 gut* gut

* Expertengutachten

Der ökologische Gesamtzustand des Haidersees ist laut Wasserrahmenrichtlinie gut. Die Untersuchungen des Phytoplanktons und des Makrozoobenthos ergaben einen sehr guten Zustand, der Makrophyten, der Diatomeen, der Fische und der Chemie einen guten Zustand.

Aus der Analyse des zeitlichen Verlaufs der vorliegenden Daten geht hervor, dass die in den ersten Untersuchungsjahren (Beginn 1979) gelegentlich beobachteten Gesamtphosphor-Gipfel sich zunehmend abgeflacht haben und eine generelle Abnahme der Nährstoffkonzentrationen zu beobachten ist. Die Gesamtphosphor-Konzentrationen schwanken in der oberflächlichen Wasserschicht zurzeit zwischen 25 und 4 µg/l, wobei die niedrigsten Werte meist im Herbst und die höchsten Werte im Frühjahr gemessen werden. Grund dafür könnte die Schneeschmelze sein. Seit dem Jahr 2003 ist ein Anstieg der Chloridkonzentrationen zu verzeichnen:  die höchsten Werte werden jeweils im Frühjahr gemessen, was darauf schließen lässt, dass der Anstieg mit der Salzstreuung auf der Staatsstraße entlang des Ostufers in Zusammenhang steht. Außerdem ist ein deutlicher Anstieg der Sulfat-Konzentrationen zu beobachten, der wahrscheinlich hauptsächlich auf das Abschmelzen von Permafrost in den höchstgelegenen Bereichen des Einzugsgebietes zurückzuführen ist.

Schutzmaßnahmen

Fernhaltung aller Abwässereinträge in den Hauptzufluss einschließlich der Abwässer aus landwirtschaftlichen Betrieben. Entfernung der in unmittelbarer Nähe des Zuflusses gelegenen Dunglegen. Sachgemäße Düngung (z.B. Ausbringung von Dünger nur während der Vegetationsperiode, wenn die Nährstoffe sofort aufgenommen werden). Im Jahr 2022 wurde eine genaue Studie über den Zustand des Sees, Ursachen seiner Beeinträchtigung und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in Auftrag gegeben.

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Kontakt: Biologisches Labor