Vom Wert der Lebensmittel I Workshop

Vom Wert der Lebensmittel I Workshop
Vieles, was auf dem Müll landet, wäre noch genießbar (© Effekt! GmbH)

Hintergrundinfo
Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zufolge wird weltweit ein Drittel aller für den menschlichen Konsum erzeugten Lebensmittel gar nie verzehrt, sondern geht jedes Jahr verloren oder wird verschwendet. Dafür gibt es viele Ursachen. Überproduktion, optische „Mängel“ der Produkte aufgrund absurder „Qualitäts“vorgaben, mangelnde Wertschätzung und fehlendes Bewusstsein sind einige davon. Ein beträchtlicher Teil der Lebensmittelabfälle geht auf das Konto der Haushalte, unter anderem, weil zu große Mengen eingekauft und gekocht und die Überschüsse entsorgt werden. Doch gehen Lebensmittel entlang des gesamten Nahrungsmittelversorgungssystems verloren oder werden verschwendet: in der Landwirtschaft, nach der Ernte bzw. Schlachtung bzw. dem Fang, während der Lagerung, während der Transporte, in der Lebensmittelindustrie, im Groß- und Einzelhandel, in der Außer-Haus-Verpflegung und eben auch in den Haushalten.
Nahrungsmittelabfälle bedeuten aber auch, dass alle Ressourcen, die zur Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet werden – Wasser, Boden und Energie –, verschwendet werden. Zudem werden entlang der Produktionskette von Lebensmitteln Treibhausgasemissionen und Schadstoffe freigesetzt.
Laut Schätzungen des Weltklimarats (IPCC) sind Lebensmittelverluste und Lebensmittelabfälle jedes Jahr für acht bis zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im Ranking der größten Treibhausgasproduzenten würde dieser Anteil nach China und den USA den dritten Platz einnehmen – Lebensmittelverschwendung ist also weit mehr als „nur“ eine Frage der Ethik.

Ziel
Es werden die Ursachen und Folgen der Lebensmittelverschwendung durchleuchtet. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, welche Rolle Konsumgewohnheiten und ihre Wechselwirkungen mit Produktion und Handel spielen. Sie lernen die Klimabilanz der Lebensmittel einzuschätzen und wie sich Essensreste kreativ weiterarbeiten lassen.

Programm
Entlang verschiedener Stationen und anhand konkreter Arbeitsaufträge befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Ursachen der Lebensmittelverschwendung sowie mit den Treibhausgasemissionen und mit dem Ressourcenverbrauch im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelproduktion (und -verschwendung). Sie werten ein Abfalltagebuch eines Haushalts aus, sammeln Rezeptvorschläge für die Verwertung von Speiseresten und versetzen sich in Mülltaucherinnen und Mülltaucher (Menschen, die noch genießbare Lebensmittel aus Mülltonnen holen).

Zielgruppe
1.- 5. Klasse Oberschule, Berufs- und Fachschule

Voraussetzungen

  • PC oder Laptop, Beamer
  • großes Klassenzimmer mit verstellbaren Tischen für den Aufbau der verschiedenen Stationen
  • Taschenrechner

 
Sprache
Deutsch, Italienisch

Dauer
2 Schulstunden

Zeitraum
November bis Juni

Anmeldung
Anmeldung und Teilnahmebedingungen


Kontakt
Umweltbildung
Amba-Alagi-Straße 5, 39100 Bozen
E-Mail: umweltbildung@provinz.bz.it
Tel.: +39 0471 417102