Konsumkompass | Workshop
Hintergrundinfo
Auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro – besser bekannt als Erdgipfel oder Rio-Konferenz beschlossen die Vereinten Nationen 1992 die Agenda 21, in welche die Bezeichnung „nachhaltiger Konsum“ erstmals im Zusammenhang mit der Forderung nach einem Wandel des weltweiten Konsumverhaltens aufgegriffen wurde. Nachhaltiger Konsum umfasst die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Soziales (faire Arbeitsverhältnisse), Ökologie (umweltbewusstes Handeln), Ökonomie (nachhaltiges Wirtschaften) und berücksichtigt die Ressourcenverfügbarkeit und -gerechtigkeit auf globaler Ebene. 2016 als eigenständiges Ziel in die Sustainable Development Goals (SDGs) der globalen Agenda der UN aufgenommen, steht SDG 12, „Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“, in einem engen Zusammenhang mit fast allen anderen Zielen für nachhaltige Entwicklung.
Um einen nachhaltigen Lebensstil zu führen, ist es unabdingbar, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und sich dessen bewusst sein, dass die weltumspannenden wirtschaftlichen Verflechtungen inzwischen so eng sind, dass das Verhalten jedes Einzelnen immer Folgen hat – nachhaltige oder nicht nachhaltige.
Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden durch ihre Produktwahl welche Güter hergestellt, transportiert, benutzt und entsorgt werden. Deshalb ist es wichtig, bei jedem Kauf zu hinterfragen, ob und wie das eigene Konsumverhalten nachhaltig ist. Dabei kann man mit einfachen Überlegungen beginnen: Brauche ich das wirklich? Kann ich auch auf reparierte, recycelte oder restaurierte Gegenstände zurückgreifen? Wie kann ich Lebensmittelverschwendung vermeiden? Wie weit will ich im Urlaub wegfahren? Reise ich mit dem Flugzeug, der Bahn, dem Auto? Angesichts der globalen Komplexität von Konsum hat man oft den Eindruck, als Individuum wenig Einfluss zu haben. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn die individuelle Ebene der Konsumentinnen und Konsumenten ist von entscheidender Bedeutung, um ein Zuviel zu vermeiden. Der Markt entwickelt sich entlang der Nachfrage. Jede Kaufentscheidung bestimmt mit, was produziert wird und auf welche Weise es gemacht wird.
Ziel
Die Schülerinnen und Schüler erfahren welche sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen individuelle Konsumentscheidungen global haben und, dass nachhaltiger Konsum ein zentrales Handlungsfeld für nachhaltige Entwicklung ist. Sie lernen bei Kaufentscheidungen genauer hinzuschauen und erfahren welche Gütesiegel eine Orientierungshilfe bieten können.
Programm
Anhand praktischer Beispiele aus dem Einkaufsalltag wird das eigene Konsumverhalten kritisch hinterfragt, um bewusste und eigenverantwortliche Kaufentscheidungen zu treffen.
Durch die persönliche Bewertung der Produkte nach der Clean€uro-Methode (öko? fair? nahe?) analysieren die Schülerinnen und Schüler Aspekte der Globalisierung und die Vernetzung der Weltwirtschaft sowie deren Auswirkungen. Zudem werden die wichtigsten Fairtrade-Siegel und Logos des nachhaltigen Konsums besprochen, bei denen bestimmte Kriterien des fairen und umweltbewussten Handelns eingehalten werden.
Zielgruppe
1.- 5. Klasse Oberschule, Berufs- und Fachschule
Voraussetzungen
- Flipchart
Sprache
Deutsch, Italienisch
Dauer
2 Schulstunden
Zeitraum
November bis Juni
Anmeldung
Anmeldung und Teilnahmebedingungen
In Zusammenarbeit mit der Organisation für Eine solidarische Welt, der Verbraucherzentrale Südtirol, dem Katholischen Verband der Werktätigen.
Download
Was ist der ökologische Fußabdruck?
Wie viel Ressourcen verbraucht ein Mensch pro Jahr mit seiner Lebensweise? Und würde eine Erde ausreichen, wenn alle Menschen so leben würden wie wir in den Industrienationen?
Der ökologische Fußabdruck ist ein Abdruck für die Auswirkungen unserer Lebensweise auf unseren Planeten. Er ist ein Indikator, der beschreibt, wie viele Ressourcen wir verbrauchen, um unseren gewohnten Lebensstil dauerhaft aufrechtzuerhalten.
Ökologischer Fußabdruckrechner (Quelle: Global Footprint Network, auf Englisch)
Kontakt
Umweltbildung
Amba-Alagi-Straße 5, 39100 Bozen
E-Mail: umweltbildung@provinz.bz.it
Tel.: +39 0471 417102