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Aufweitung der Ahr bei Gais: Arbeiten von März bis Ende April

(LPA) In der Gatz Aue oberhalb von Gais soll die Ahr wieder ihr ursprüngliches Gesicht bekommen, geprägt von einem breiten Flussbett mit kleinen Inseln und einem dichten Auwald mit Tümpeln als Lebensraum für eine ganze Reihe von Tieren und Pflanzen. Nach dem Abschluss der vorbereitenden Arbeiten startet das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost Anfang März mit den eigentlichen Arbeiten zur Aufweitung.

Bereits im Herbst des Vorjahres haben die Fachleute des Amtes die ersten vorbereitenden Arbeiten durchgeführt, die dieser Tage abgeschlossen worden sind. Was nun Anfang März folgt, sind jene Arbeiten, die der Ahr ihr neues "altes" Gesicht wiedergeben sollen. So wird das Flussbett verbreitert und dank einer naturnah gestalteten Rampe rund einen Meter höher sein als bisher. Dies wiederum bringt mit sich, dass im Flussbett kleine Inseln entstehen können, die seltenen Vogelarten als Brutplatz dienen sollen.

Das Anheben des Flussbettes bringt noch einen zweiten Vorteil mit sich: "Wir haben derzeit das Problem, dass die verbliebenen Auwälder entlang der Ahr nicht mehr vom jährlichen Hochwasser erreicht werden, weil das Flussbett deutlich tiefer ist als früher", so Peter Hecher, der das Projekt der Ahraufweitung für die Landesabteilung Wasserschutzbauten koordiniert. Wird das Flussbett also angehoben, kann am Ufer wieder ein natürlicher Auwald mit Tümpeln entstehen, der regelmäßig überflutet wird. "Damit schaffen wir einerseits neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, andererseits aber auch einen natürlichen Hochwasserrückhalteraum, was wiederum die Hochwassersicherheit an der Ahr wesentlich erhöht", erklärt dazu Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilung.

Die Arbeiten in der Gatz Aue werden voraussichtlich rund zwei Monate in Anspruch nehmen und müssen spätestens bis zur Schneeschmelze Ende April/Anfang Mai abgeschlossen sein. Investiert werden hier rund 100.000 Euro.

Die Aufweitung der Ahr in der Gatz Aue oberhalb von Gais ist übrigens nicht die erste: Unterhalb von Mühlen in Taufers hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten vor zwei Jahren eine ähnliche Maßnahme getroffen und die Flussbreite der Ahr auf einer Länge von 380 Metern verdoppelt. Erste Erhebungen haben gezeigt, dass in diesem Flussabschnitt nun wesentlich mehr Fischarten anzutreffen sind, als vor der Aufweitung. Auch erste Anzeichen eines entstehenden Auwaldes können dort bereits beobachtet werden. Neben der Aufweitung bei Mühlen und jener oberhalb von Gais sind noch zwei weitere Aufweitungen an der Ahr geplant.

chr