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LR Laimer: In Sachen Kyoto-Protokoll ist Südtirol Vorbild

LPA - Wenn am morgigen Mittwoch, 16. Februar 2005, das weltweit größte Umweltabkommen zum Schutz des Klimas, das Kyoto-Protokoll, offiziell von den Vereinten Nationen ratifiziert wird und damit in 141 Ländern der Welt in Kraft tritt, steht Südtirol gut da. Die internationale Vorgabe ist es, innerhalb 2012 den Ausstoß an Treibhausgasen aus Verkehr und Industrie um durchschnittlich 5,2 Prozent im Vergleich zum Bezugsjahr 1990 zu senken. Nur so könne eine zunehmende Erwärmung der Erde vermieden werden. „Mit über 15 Prozent weniger Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 haben wir in Südtirol bereits heute dieses Ziel längst unterschritten – dank einer konsequenten Umwelt-, Energie- und Klimapolitik“, betont Umweltlandesrat Michl Laimer.

Der 16. Februar 2005 wird zum Tag X für das Klima der Erde. Für 141 Länder der Welt, welche das Kyoto-Protokoll bereits ratifiziert haben, werden nun die Ziele und Maßnahmen zum Schutz des Klimas wirksam. Einige Länder hinken jedoch hinter dem Fahrplan noch weit hinterher. Dass es auch anders geht, beweist Südtirol: Durch mehrere Strategien wurde der Ausstoß an Treibhausgasen bis dato um über 15 Prozent gegenüber 1990 gesenkt. „Wir haben mit großem Erfolg den Umstieg von den fossilen Energieträgern auf die so genannten alternativen und erneuerbaren geschafft“, unterstreicht Landesrat Laimer. Das bedeute weniger Schadstoffe und lokale, unabhängige Energieversorgung mit nachwachsenden Rohstoffen. „Mittlerweile decken wir in unserem Land mit erneuerbaren Energieträgern ganze 42 Prozent des Endenergieverbrauches ab. Damit liegen wir international absolut im Spitzenfeld und beispielsweise vor Österreich“, so Laimer.
Ein Großteil dieser regenerativen Energie wird aus Wasserkraft gewonnen. Aber auch das Biogas zählt dazu. Derzeit sind 39 Biogasanlagen in Südtirol in Betrieb.
Bei der erneuerbaren Energie ist laut Laimer auch die Biomasse, also Holz, wichtig. 29 Fernheizwerke im Lande arbeiten derzeit mit Biomasse. Fünf weitere sind geplant. Zusammen ersetzen sie 36 Millionen Liter Heizöl und sparen 104.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein. „Zusammen mit den privaten Anlagen kommt die Biomasse heute schon auf etwa 17 Prozent unseres Endenergieverbrauches“, sagt Laimer.
Ende 2004 gab es in Südtirol 13.863 Solaranlagen mit einer Gesamtfläche von 145.000 Quadratmetern. „Das ist insgesamt ein Drittel der gesamten Kollektorfläche Italiens“, erklärt der Energielandesrat. Mit der Solarenergie decke Südtirol mittlerweile 1,2 Prozent des Endenergieverbrauches ab, sagt Laimer. Die Einsparung betrage umgerechnet 8,7 Millionen Liter Heizöl pro Jahr, was einem Wert von 25.230 Tonnen weniger Kohlendisoxid entspreche.
Auch die Förderung der Wärmedämmung mache sich laut Laimer bemerkbar. In Südtirol können inzwischen nur so genannte 7-Liter-Häuser gebaut werden, was, so betont Laimer, ein weiterer konkreter Beitrag zur Verminderung der Schadstoffemissionen sei.
„Der Verkehr bleibt das große Sorgenkind in Sachen Schadstoffemissionen“, gibt Landesrat Laimer zu bedenken. Die Landesregierung habe viel in Messsysteme zur Überwachung der Luftqualität und den Ausbau der öffentlichen Transportmittel, sagt Laimer. Die Bürger sollen animiert werden, auf das Auto zu verzichten. Partikelfilter bei Dieselfahrzeugen und Methangasautos sollen den Schadstoßausstoß verringern. Als flankierende Maßnahmen sollen Alternativen zum Individualverkehr forciert werden. So wird das Fahrradwegenetz ausgebaut. Carsharing, Carpooling und Mitfahrzentralen sollen attraktiver werden.
Auch die Jugend soll über eine maßgeschneiderte Umwelterziehung in den Schulen (Klimaschritte, Klimabündnisausstellung, nachhaltige Mobilität usw.) auf die Wichtigkeit des Energiesparens und des Klimaschutzes aufmerksam gemacht werden.

SAN