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Anti-Feinstaub-Gipfel von Land und Gemeinden
(LPA) Die Verkehrsbeschränkungen aufgrund der Feinstaubbelastung in den Südtiroler Ballungszentren haben sich positiv auf die Luftqualität ausgewirkt. Deswegen sollen sie noch intensiviert werden. Dies ist das Ergebnis des heutigen Anti-Feinstaub-Gipfels zwischen Landesrat Michl Laimer und den Bürgermeistern von Bozen, Meran, Bruneck und Brixen.
Das heutige Treffen in der Umweltagentur des Landes sollte in erster Linie dazu dienen, eine erste Bilanz der Verkehrsbeschränkungen in den vier Städten zu ziehen. Einig war man sich dabei darüber, dass die Fahrverbote für die größten Luftverpester eine positive Auswirkung auf die Luftqualität gehabt hätten. "Deswegen werden die Beschränkungen auch für den Rest des Winters beibehalten und sollen im nächsten Winter wieder aufgelegt werden", so Laimer. Vorgesehen ist dabei sogar eine zeitliche Ausdehnung der Verbote, die bereits im Oktober eingeführt werden könnten. Auch an ein Fahrverbot für Euro-1-Fahrzeuge wird gedacht, zumindest in den Stoßzeiten. Nicht in Frage kommt dagegen ein abwechselndes Fahrverbot, das sich an den geraden oder ungeraden Ziffern des Nummernschildes orientiert. "Ein solches Verbot würde uns sogar zwingen, die Methanbusse stehen zu lassen, weil es sich nicht auf die verschmutzenden Fahrzeuge allein beschränkt", so Laimer.Ein weiterer Punkt ist die Fortführung der Sensibilisierung der Bürger, ihre Fahrzeuge mit Methanantrieb oder Rußpartikelfiltern auszustatten. In diesem Zusammenhang sollen auch die Steuererleichterungen beibehalten werden. Das Mobilitätsressort von Landesrat Thomas Widmann wird unterdessen die Erneuerung des Fuhrparks der öffentlichen Verkehrsmittel voran treiben, vor allem aber deren Umstellung auf den feinstaubfreien Antrieb mit Methan. Bereits im laufenden Jahr sollen zwei Drittel der Stadtbusse erneuert werden, das restliche Drittel soll im kommenden Jahr folgen.
Gedacht wird darüber hinaus auch an einen Rußpartikelfilterzwang für Baumaschinen, da auch diese beträchtlich zum Ausstoß an Feinstaub beitragen. Das Land wird einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, hieß es heute im Rahmen des Gipfels.
Ein letztes Augenmerk gilt darüber hinaus der Autobahn und den Folgen des Verkehrs auf dieser für die Luftqualität. Die Universität Graz soll beauftragt werden, entsprechende Messungen vorzunehmen, auch unter dem Gesichtspunkt eines möglichen Verbotes von Euro-0- bzw. Euro-1-Fahrzeugen, einer möglichen Geschwindigkeitsbeschränkung oder eines Nachtfahrverbotes.
Noch innerhalb 1. März sollen die vier Gemeinden für alle so genannten homogenen Zonen Expertenrunden einberufen, um auch die Anliegergemeinden in die Beratungen und Entscheidungsfindung einzubeziehen. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass sich die Feinstaubbelastung nicht an Gemeindegrenzen orientiere, so der Tenor des Gespräches heute. Bis Mitte Juni sollen die Expertenrunden dann Maßnahmen vorschlagen, um die Belastungen in ihren jeweiligen Zonen zu verringern.
chr