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Sieben-Liter-KlimaHaus heute Standard in Südtirol
LPA - Ein Meilenstein in der Geschichte des Bauens in Südtirol wird am heutigen Mittwoch, 12. Jänner 2005, gesetzt. Mit diesem Datum tritt die so genannte KlimaHaus-Verordnung in Kraft. Das bedeutet, dass von nun alle Neubauten in Südtirol einen Klima-Ausweis haben und energiefreundlich gebaut werden müssen. Ein neues Haus darf nur einen Energieverbrauch von sieben Litern Öl pro Quadratmeter im Jahr haben. Energielandesrat Michl Laimer und Amtsdirektor Norbert Lantschner haben heute in Bozen die Vorteile der KlimaHaus-Verordnung nochmals erklärt.
Derzeit gibt es in Südtirol etwa 100 Klimahäuser. In Kürze wird diese Zahl wesentlich höher sein. Ab dem 12. Januar 2005 gilt das KlimaHaus C als Mindeststandard. Das bedeutet, ein neues Haus darf nur einen Energieverbrauch von sieben Litern Öl pro Quadratmeter im Jahr haben. So sieht es die Durchführungsverordnung für Gebäude vor, die mit diesem Datum in Kraft tritt. „Wir haben nun einen wichtigen Schritt in Richtung Energieeinsparung und umweltfreundliches Bauen gemacht“, betonte Landesrat Laimer. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass derzeit im Durchschnitt in Südtirols Wohngebäuden noch 21 Liter Öl pro Quadratmeter im Jahr verbraucht werden. Der große Sprung in Sachen Energieverbrauch vom „21-Liter-Haus“ auf das Sieben-Liter-Haus sei laut Landesrat Laimer aber durch neue Technik und gute Wärmeisolierung leicht zu machen. „Ohne großen Zusatzaufwand können so nicht nur hohe Heizkosten, sondern auch viel Umweltverschmutzung vermieden werden“, sagte Laimer.Ein KlimaHaus C zu bauen bringe keine Mehrausgaben beim Bau für die Bürger mit sich, betonte auch Norbert Lantschner, der Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm. Wer ein KlimaHaus B bauen möchte, müsse allerdings mit fünf Prozent höheren Baukosten rechnen. Beim KlimaHaus A seien die Mehrkosten mit 10 bis 15 Prozent noch einmal etwas höher, erklärte Lantschner. „Die Kosten amortisieren sich jedoch in fünf bis sieben Jahren“, unterstrich der Amtsdirektor.
Das neue Reglement in Sachen KlimaHaus sieht auch vor, dass der KlimaHaus-Ausweis, der über den Energieverbrauch des Gebäudes informiert, gut sichtbar außen am Haus angebracht wird. „Wenn die Bürger sich ein Haus kaufen, wissen sie gleich wie hoch der Brennstoffverbrauch und somit die Energiekosten ausfallen werden“, erklärte Landesrat Laimer.
„Südtirol übernimmt mit diesen Durchführungsbestimmungen eine Vorreiterrolle in Sachen Energiedifferenz und Klimaschutz“, freut sich Energielandsrat Laimer. Südtirol stehe auch bei der Nutzung alternativer Energie gut da. Laut Landesrat Laimer werden in Südtirol zu 43 Prozent erneuerbare Energiequellen genutzt, während es etwa in Österreich nur 20 Prozent und in Deutschland gerade mal 30 Prozent seien.
In Italien diskutiert die Regierung in diesen Tagen über die Einführung eines Grenzwerts für den Energieverbrauch von Gebäuden auf nationaler Ebene. Das Südtiroler KilmaHaus-Projekt wurde auch vom Umweltministerium in Rom geprüft und als lobenswerte Umwelt- und Klimastrategie ausgezeichnet. Dabei wurde auch festgehalten, dass die Energiesparmaßnahmen mit den nationalen und europäischen Klimaschutzvorhaben konform sind.
Informationen und Beratung zum KlimaHaus gibt es beim Ressort für Umwelt, Energie und Raumordnung in den Ämtern der Landesagentur für Umweltschutz, Amba-Alagi-Straße 5 in Bozen.
SAN