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Land beschleunigt Ausbau des Methangas-Tankstellen-Netzes

LPA - Mit strengeren Auflagen für die Tankstellenbetreiber will das Land den Ausbau von Methangastankstellen in Südtirol beschleunigen. Dies hat die Landesregierung am heutigen Montag, 10. Januar 2005, auf Vorschlag von Landesrat Werner Frick beschlossen und eine entsprechende Änderung des Dekretes des Landeshauptmanns vorgenommen.

Mit mehr Druck in Form von Auflagen will Landesrat Frick mehr Methangastankstellen in Südtirol erreichen. „Mit dem Ziel, dass fortan jeder der acht Bezirke über mindestens zwei Tankstellen mit Methangas-Zapfsäulen verfügt“, erklärt Frick. Dies sei die Mindestvoraussetzung für Autofahrer, die sich ein Fahrzeug anschaffen wollen, das mit Methangas betrieben wird, sagt der Landesrat.
So sehen die neuen Auflagen des Landes unter anderem vor, dass künftig nur neue Tankstellen längs der Schnellstraße ME-BO, der Brenner-, der Stilfserjoch-, der Reschenpass- und der Pustertaler Staatsstraße errichtet werden dürfen, die auch mit Methangas ausgestattet sind. Dies gilt auch bei Verlegung einer Tankstelle. Tankstellen innerhalb von Autobahnraststätten müssen bereits bei einer vollständigen Umstrukturierung der Anlagen auch mit Methangas ausgestattet werden.
Für den Ausbau eines landesweiten Methangas-Tankstellennetzes hatte das Land bereits mit den „Landesrichtlinien zur Anpassung des Treibstoffvertriebnetzes“ im Jahr 2003 eine erhöhte Förderung (30 Prozent der Investitionssumme) für Tankstellenbetreiber vorgesehen, die bereit sind, ihre Tankstelle auch für die Versorgung mit Methangas umzurüsten.
„Leider griff die Förderung bisher noch nicht so recht, da die meisten hiesigen Tankstellenbetreiber aufgrund der von der Europäischen Union auferlegten ´De-Minimis-Regelung` nur einen beschränkten Landesbeitrag von 100.000 Euro beanspruchen dürfen“, bedauert Frick. Deshalb mache es auch keinen Sinn, dass das Land die Förderung für Methangastankstellen noch weiter erhöhe. Der Landesbeitrag von 100.000 Euro stelle bei einer Umstrukturierung der Tankstelle mit Methangasversorgung, die etwa 300.000 Euro ausmache, keinem sonderlichen Anreiz dar.
Südtirols einzige Methangas-Tankstelle bekommt in Kürze Zuwachs: Drei weitere stehen kurz vor der Inbetriebnahme, die Betreiber müssen zuvor noch einige Auflagen erfüllen wie beispielsweise Brandschutzbestimmungen.
„Mit Methangas betriebene Autos sind umweltfreundlicher als solche, die mit Benzin und Diesel laufen. Auch produzieren sie so gut wie keine PM10-Feinstäube, die Autos können auch im Falle von Schließungen der Städte zirkulieren. Außerdem ist der Antrieb mit Methangas für den Autofahrer kostengünstiger“, erklären Landesrat Frick und Umweltlandesrat Michl Laimer übereinstimmend.
Der von der Landesregierung gefasste Beschluss tritt nach der Begutachtung seitens des Rechnungshofes und der Veröffentlichung mittels Dekret des Landeshauptmannes in Kraft.

SAN