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Sieben-Liter-KlimaHaus wird Standard in Südtirol

LPA - Ein Klimaausweis für jedes neu gebaute Haus in Südtirol und ein vorgeschriebener Mindeststandard der Wärmeschutzklasse C – das sind die herausragenden Merkmale der Durchführungsverordnung zum Landesraumordnungsgesetz im Bereich Energieeinsparung, die heute (28. Dezember 2004) im Amtsblatt der Region veröffentlicht wurde. „Weniger Energie, weniger Luftschadstoffe, weniger Geld, aber mehr Wohnqualität“, bringt Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie, Michl Laimer die Vorteile der neuen KlimaHaus-Verordnung auf den Punkt. Die Durchführungsverordnung tritt in genau zwei Wochen in Kraft.

Mit der Durchführungsverordnung zum KlimaHaus vom 12. Juli 2004 übernimmt Südtirol eine Vorreiterrolle in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz. „Diese Verordnung ist in ihrem Umfang einzigartig und von gesamtstaatlichem Interesse“, sagt Norbert Lantscher vom zuständigen Landesamt. Für jeden Neubau stellt das Landesamt für Luft und Lärm von nun an einen Klimaausweis aus, der in leicht verständlicher Form die energetische Einstufung und den Heizwärmebedarf des Gebäudes wiedergibt. Damit werde ein Grundrecht des Verbrauchers erfüllt, bereits im Vorfeld eines Hauskaufs über den energetischen Zustand des Gebäudes Bescheid zu wissen.

Jeder Neubau muss in Zukunft der Wärmeschutzklasse C (weniger als 70 kWh pro Quadratmeter im Jahr) des Klimaausweises entsprechen. „Das bedeutet, dass in Zukunft in Südtirol nur mehr Häuser gebaut werden dürfen, die weniger als sieben Liter Öl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr verbrauchen“, erklärt Landesrat Laimer. Zum Vergleich: Der Großteil der Häuser in Südtirol hat einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 21 Liter Öl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. „Das kommt daher, dass die meisten Häuser in unserem Land vor 30 bis 40 Jahren gebaut wurden, als es noch keine nachhaltige Bauweise hinsichtlich Wärmeschutzverglasung, Dämmung und Energieversorgung gab“, so der Landesrat.

Mit der neuen Regelung leistet das Land einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz, da die Konsumenten als Hausbesitzer und Mieter Informationen über den Brennstoffverbrauch des Gebäudes erhalten. Außerdem sieht die Durchführungsverordnung vor, dass für die Berechnung der Kubatur von Klimahäusern der Klasse A nur 30 Zentimeter der Außenwanddicke berechnet werden. „Mit diesem „Kubaturbonus“ für Häuser der Kategorie „A“ setzen wir einen deutlichen Anreiz zum energieeffizienten und somit klimafreundlichen Bauen in Südtirol“, so der Landesrat. Dadurch werde die Atmosphäre mit weniger Treibhausgasen belastet. Auch lokal wirke sich diese energiesparsame Bauweise positiv aus, da vergleichsweise weniger Luftschadstoffe freigesetzt werden. „Alles in allem leisten wir also einen entscheidenden Beitrag zu einer besseren Wohnqualität und tun gleichzeitig etwas für eine gesunde Luft“, unterstreicht Laimer.

jw