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Arsen: Ausnahmeregelung wird verlängert

(LPA) Um ein weiteres Jahr soll die Ausnahmeregelung in Sachen Arsengehalt im Trinkwasser verlängert werden, die es ermöglicht, den alten, etwas höheren Grenzwert anzuwenden. Dies hat das römische Gesundheitsministerium Vertretern der Landesämter für Gewässernutzung sowie für Hygiene und öffentliche Gesundheit mündlich zugesagt. „Damit haben die Gemeinden ein weiteres Jahr Zeit, neue, arsenfreie Quellen zu erschließen“, erklärt Wilfried Rauter, Direktor des Amtes für Gewässernutzung.

Seit Dezember des Vorjahres gilt EU-weit ein neuer Grenzwert in Sachen Arsengehalt im Trinkwasser. War dieser bisher auf 50 Mikrogramm pro Liter festgelegt, gilt seit einem Jahr ein Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Liter. Damit hätte sich für 33 Südtiroler Gemeinden, in denen dieser neue Grenzwert überschritten wird, die Notwendigkeit ergeben, in aller Eile Aufbereitungsanlagen anzukaufen. "Wir wollen in Südtirol aber kein aufbereitetes Wasser bereitstellen, wie überall sonst auf der Welt, sondern unser natürliches Wasser nutzen", so Rauter.

Die Möglichkeit dafür bietet wiederum die EU, die im entsprechenden Reglement Ausnahmeregelungen bzw. Anpassungsfristen vorgesehen hat. Es obliegt dem römischen Gesundheitsministerium, eine solche Übergangsfrist anzuwenden, was es im Vorjahr auch getan hat: so galt und gilt auch in Südtirol für ein weiteres Jahr – also bis Ende 2004 - der alte Grenzwert. "In diesem Jahr haben es 13 der betroffenen Gemeinden geschafft, ihr Arsenproblem zu lösen, indem sie neue Quellen erschlossen haben", so Rauter.

In den 20 verbleibenden Gemeinden liefen die Arbeiten auf Hochtouren. "Allerdings ist der Aufwand in manchen Gemeinden sehr groß. Es war daher unmöglich, alle Arbeiten innerhalb des laufenden Jahres abzuschließen", so der Direktor des Amtes für Gewässernutzung. Als Beispiel nennt er die Gemeinden Lajen und Klausen, die ihr Trinkwasser in Zukunft aus Villnöss beziehen werden. Dafür muss allerdings eine 20 Kilometer lange Wasserleitung gebaut werden.

Für die 20 verbleibenden Gemeinden gibt es nun eine gute Nachricht. Vertretern der Landesämter für Gewässernutzung sowie für Hygiene und öffentliche Gesundheit hat das römische Gesundheitsministerium gestern mündlich zugesichert, dass die Ausnahmeregelung für ein weiteres Jahr verlängert werde. "Damit geraten die Gemeinden wieder nicht in das Dilemma, eine teure Aufbereitungsanlage anzukaufen, die dann vielleicht nur so lange in Betrieb wäre, bis die Erschließung der neuen, arsenfreien Quellen abgeschlossen ist", so Wilfried Rauter, Direktor des Amtes für Gewässernutzung.

chr