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Autofrei zur Schule - die „sanfte“ Verkehrsrevolution findet Anklang
LPA - Während sich viele Erwachsene nur schwer damit abfinden können, freiwillig auf das Privatauto zu verzichten und auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen, ist dies für viele Kinder kein Problem. Zur Aktion „Autofrei zur Schule“ liegt jetzt eine positive Zwischenbilanz vor: 6000 Grund- und Mittelschüler sammeln derzeit in Südtirol KlimaSchritte, indem sie umweltfreundlich zur Schule kommen.
Den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, gibt den Schülern auch die Möglichkeit, Selbständigkeit zu üben, Freunde zu treffen und eine Menge Spaß zu haben. Das beweist die große Begeisterung, mit der sich landesweit über 400 Schulklassen an den Mobilitätsprojekten der Landesumweltagentur beteiligen. „Manchmal sind es die Kinder, die ihre Eltern zum Nachdenken und Umdenken anregen“ so Umweltlandesrat Michl Laimer, der sich über die große Teilnahme freut und nochmals an alle Lehrer appelliert, sich an den Schulaktionen zu beteiligen. Auch Klimabündnis-Koordinator Norbert Lantschner ist überzeugt, dass eine ökologisch ausgerichtete Verkehrserziehung einen wichtigen Baustein für eine klimafreundliche Mobilität von Morgen bildet.Die in Zusammenarbeit mit dem Ökoinstitut Südtirol ausgearbeiteten Projekte sind einfach und praxisnah aufgebaut. Die kompletten Unterlagen werden den Lehrern kostenlos zur Verfügung gestellt.
Grundschüler erhalten einen Teilnahmeausweis mit 24 Feldern, auf denen vier Wochen lang jeden Tag jeweils ein Aufkleber angebracht wird. Es gibt grüne Aufkleber mit einem Fußgänger, einem Fahrrad oder einem Bus bzw. rote Aufkleber mit einem Auto, je nachdem wie die Schüler zur Schule kommen. Die grünen Aufkleber zählen als KlimaSchritte. Ziel der Klasse ist es natürlich, soviel KlimaSchritte wie möglich zu sammeln. Die Ergebnisse vom vergangenen Jahr haben gezeigt, dass im Durchschnitt mehr als 90 Prozent der Teilnehmer umweltfreundlich zur Schule gekommen sind. Mittels Flugblatt werden die Eltern ausführlich über die Aktion informiert. Abschließend wird auf einem Klassenposter eine einfache Statistik über die Benutzung der verschiedenen Verkehrsmittel für den Schulweg erstellt und der Koordinationsstelle Klimabündnis übermittelt.
Für die Mittelschüler wurde ein kleines Klimatagebuch ausgearbeitet. Damit haben sie die Möglichkeit, ihr Mobilitätsverhalten genau unter die Lupe zu nehmen. Sie sind dazu aufgefordert, 14 Tage lang alle ihre zurückgelegten Wege aufzuschreiben und genau zu notieren, wie viel Zeit sie mit welchem Verkehrsmittel unterwegs waren. Ziel ist es, die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren und mit ihnen mögliche Alternativen zu besprechen. Auch hier wird am Ende eine Klassenstatistik erstellt und für jeden Tag ohne Auto ein KlimaSchritt angerechnet.
Über diese fertigen Projektpakete hinaus bietet die Umweltagentur den Schulen auch die Möglichkeit, die Hilfe von eigens ausgebildeten Mobilitätsmanagern kostenlos in Anspruch zu nehmen. Sie geben den Lehrern Anregungen für vertiefende Aktionen und sind ihnen bei der Umsetzung behilflich.
Die Schulaktionen sind heuer erstmals an ein Solidaritätsprojekt mit den Klimabündnispartnern in Ecuador gekoppelt. Die Südtiroler KlimaBetriebe (GKN-Driveline, Bruneck; Raiffeisenkasse Bruneck; Würth, Tramin) und die Südtiroler Raiffeisenkassen zahlen pro gesammelten KlimaSchritt fünf Cent ein. Mit diesem Geld werden Schulen im Amazonasgebiet unterstützt. Die Schüler tragen durch ihre Teilnahme also nicht nur zum Klimaschutz und einer besseren Luft bei, sondern leisten auch einen kleinen Beitrag für sozial schwächere Kinder.
SAN