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Luftbelastung: LR Laimer lobt vorbildliches Verhalten der Schüler

LPA - Zwei Tage nach dem Beginn des zeitweiligen Fahrverbotes in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck bedankt sich Umweltlandesrat Michl Laimer bei den Bürgern für die aktive Zusammenarbeit: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich alle so vorbildhaft verhalten. Besonders die Schüler gehen mit gutem Beispiel voran und sind zum Großteil vom Moped aufs Fahrrad umgestiegen“. „Der Verkehr ist in erster Linie für die Luftverschmutzung in unseren Städten verantwortlich und nicht die Heizungsanlagen“, sagt Landesrat Laimer und widerspricht damit anders lautenden Meldungen in der Presse. Das vorbeugende Fahrverbot für ältere Fahrzeuge sei deshalb absolut begründet.

Laut dem offiziellen Landeskataster der Emissionen stammen 60 Prozent des gesamten Feinstaubs in Südtirol vom motorisierten Verkehr. „Dieser Wert kann sich von Gemeinde zu Gemeinde ändern, aber in den urbanen Ballungsräumen ist er sogar höher als 60Prozent“, erklärt Landesrat Laimer. Deshalb sei gerade in den Städten ein absoluter Handlungsbedarf beim Verkehr angezeigt.
Hingegen spielten der so genannte Hausbrand, also die privaten Heizungsanlagen und die Industrie in unseren Städten eine unwesentliche Rolle bei der Erzeugung von Feinstaub. Die Erklärung liege auf der Hand, so der Landesrat, „denn Bozens Heizanlagen sind zu 95 Prozent methanisiert, und Bruneck wird zu 85 Prozent vom abseits gelegenen Biomasse-Fernheizwerk gespeist“. Allein in Bruneck seien dadurch 95 Prozent der alten Ölheizungen hinfällig worden. In der Summe bedeute dies eine beinahe absolute Nullemissionsrunde.
„Außerdem haben wir in Südtirol nur eine verschwindend kleine Feinstaubbelastung durch die Industrie, im Falle von Bruneck sogar gleich null“, betont Laimer. Von daher könne die Industrie in Südtirol im Unterschied zu anderen Gebieten der Alpen nie und nimmer als Sündenbock für die Feinstaubbelastung herhalten. Ein Vergleich mit der Schweiz oder Österreich sei deshalb völlig aus der Luft gegriffen und nicht zulässig. Laimer: „Dort wird der Großteil der Heizanlagen noch mit Erdöl oder Holzfeuerung betrieben, was zu vermehrter Feinstaub- und Stickstoffoxidbelastung führt“. In Südtirol gäbe es dies nur auf dem Lande. Dort sei jedoch die Verkehrsbelastung weitaus geringer, weshalb unterm Strich keine allzu großen Feinstaubbelastungen zu verzeichnen wären.
Und wenn man schon mit dem Finger auf den Hausbrand zeigen wolle, so solle man bedenken, dass das Recht auf eine warme Wohnung ein Grundrecht des Bürgers sei. „Autofahren hingegen ist Luxus und keine Frage des Überlebens, denn Alternativen gibt es genug“, so der Landesrat abschließend.

SAN