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LR Laimer, Theiner, Widmann und Frick zu den Antismogmaßnahmen: "Gesundheit hat Vorrang"

LPA - In Bozen, Meran, Brixen und Bruneck kommt ab dem morgigen Mittwoch, 1. Dezember 2004, das zeitweilige Fahrverbot für alte Diesel- und Benzinfahrzeuge sowie die Zweitaktmotorräder zum Tragen. Für Umweltlandesrat Michl Laimer, Gesundheitslandesrat Richard Theiner, Verkehrslandesrat Thomas Widmann und Finanzlandesrat Werner Frick ist diese Maßnahme angesichts der Luftbelastung eine absolute Notwendigkeit „Natürlich schmerzt ein Fahrverbot, aber es geht hier um die Gesundheit - jeder muss einen Beitrag leisten, damit es nicht zum totalen Verkehrsstopp kommt“, so die Landesräte.

Kritik üben die Landesräte am Staat bzw. an der EU, weil diesie nicht schon früher konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Schadstoffemissionen ins Auge gefasst hätten. Es sei beispielsweise zu wenig Druck auf die Autoindustrie gemacht worden, den Partikelfilter für Dieselfahrzeuge frühzeitig vorzuschreiben.


Umweltlandesrat Laimer spricht den vier Gemeinden Bozen, Meran, Brixen und Bruneck seinen Dank aus. Diese hätten sehr konstruktiv am Luftreinhalteplan mitgearbeitet und sich trotz unpopulärer Maßnahmen für eine klare Vorgangsweise gegen die Luftbelastung ausgesprochen. Auch Gesundheitslandesrat Theiner begrüßt die Maßnahmen der Gemeinden und unterstreicht, dass trotz der Beeinträchtigungen die Gesundheit der Bürger an erster Stelle stehe.


Laut einer aktuellen Studie des Österreichischen Verkehrsclubs besteht ein direkter Zusammenhang der wachsenden Gesundheitsprobleme mit den Belastungen aus dem Straßenverkehr. Demnach verursacht der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub (PM10) eine hohe Belastung für Lunge und Atemwege. Die internationale Ärztevereinigung „International Society of Doctors for the Enviroment ISDE“ weist darauf hin, dass kurzfristige Erhöhungen der Feinstaubwerte zu Atemwegs- und kreislauferkrankungenen führen und zu höheren Sterblichkeitsraten führen. Laut Ärztevereinigung hätten Bürger die in staubbelasteter Luft haben eine geringere Lebenserwartung als andere. Die wachsende Feinstaubbelastung gehe mit einem steigenden Risiko für Lungenkrebs und Herzinfarkt einher. In Mitleidenschaft gezogen würden aber auch unsere Wälder und andere empfindliche Ökosysteme. Die Luftverschmutzung führe außerdem zu Ertragseinbußen bei landwirtschaftlichen Kulturen und verursache Schäden an Gebäuden sowie Materialien. Diese Schadwirkungen ziehen erhebliche Folgekosten nach sich.


Ab 1. Jänner 2005 schrieben die EU-Richtlinien niedrigere Grenzwerte für den Feinstaub vor. Die Vorgaben der EU, strenge Luftqualitätsziele zu verwirklichen, haben die Südtiroler Landesregierung zum Handeln angeregt. Die Landesregierung hat im vergangenen Juli den aktuellen Luftreinhalteplan in Kraft gesetzt. „Wir haben damit ein verbindliches Koordinierungsinstrument entwickelt, mit dem wir die neuen Luftqualitätsziele der Europäischen Gemeinschaft verwirklichen, der Luftverschmutzung Einhalt gebieten und dem Gesundheitsanspruch der Bevölkerung Rechnung tragen“, unterstreicht Landesrat Laimer.


Im Maßnahmenkatalog des Landes stehen eine ganze Reihe von wichtigen Punkten auf der Aktivseite: Verkehrslandesrat Thomas Widmann nennt hierzu die Umstellung des öffentlichen Fuhrparks auf schadstoffarme Methangasbusse. Finanzlandesrat Werner Frick weist auf die KFZ-Steuerersparnis beim Kauf eines Methangas-Autos bzw. beim Umrüsten des eigenen Fahrzeuges auf Methangasantrieb hin. Umweltlandesrat Michl Laimer erinnert zum einen an die aktuelle Homepage zum Russpartikelfilter, zum anderen an die aktive Hilfestellung und Beratung der Umweltagentur sowie der KFZ-Mechaniker beim Einbau eines Russpartikelfilters für Dieselfahrzeuge. Unter der Internetadresse www.provinz.bz.it/umweltagentur/2902/fap/index_d.htm können sich die Bürger über die Luftqualität, den Partikelfilter und die Verkehrseinschränkungen informieren.


Gesundheit gehe alle gleichermaßen an. Verbesserungen sehe er im Ausbau des öffentlichen Verkehrs, aber auch im Verkehrsverhalten des einzelnen, so Laimer.
Auch hier gelte: Weniger und langsamer fahren ist mehr. Die Bürger sollten als Alternative zu Fuß gehen, Fahrrad fahren und Bus/Bahn vermehrt in Anspruch nehmen. Die Verwaltung müsse ihres dazutun, diese Alternativen attraktiv zu gestalten. „Wer weiß, ob dann die vorbeugende Maßnahme der Fahrverbote nicht bald schon der Vergangenheit angehört“, schließt Landesrat Laimer.

SAN