News & Events

Entscheidungen der UVP-Amtsdirektoren

LPA - Insgesamt 38 Projekte haben die für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständigen Amtsdirektoren bei ihrer Sitzung in dieser Woche in Bozen begutachtet.

Drei Projekte zur Eröffnung von Gruben haben die UVP-Amtsdirektoren auf ihre Umweltauswirkungen hin überprüft. Den Schotterabbau in der geplanten Grube „Neidegg II“ in Klausen und die Eröffnung der Sand- und Schottergrube „Gaila“ in Welsberg haben die UVP-Amtsdirektoren abgelehnt. Die Grube in Klausen, die oberhalb der Handwerkerzone entstehen sollte, sei eine Gefahr für die Zone. Die geplante Grube in Welsberg hingegen liege im Schutzgebiet, so die Begründung der UVP-Amtsdirektoren zu den negativen Gutachten. Material darf hingegen im Steinbruch „Gand“ in der Gemeinde Barbian abgebaut werden. Im Zeitraum von zwei Jahren können auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern etwa 3000 Kubikmeter Material abgebaut werden.

Grünes Licht haben die UVP-Amtsdirektoren für die Sanierung des Wasserkraftwerks „Langwies“ in der Gemeinde St. Martin in Passeier gegeben. Das Projekt hatte die Elektrogenossenschaft „St. Leonhard-Gomion mbH“ vorgelegt. Es sieht eine neue Wasserfassung auf 1246 Meter Meereshöhe sowie den Austausch einer alten Wasserleitung auf der Länge von 1500 Metern und die Installation einer neuen Turbine vor. Im Winter dürfen 180 Liter Wasser pro Sekunde zur Stromerzeugung genutzt werden, im Sommer 350 Liter pro Sekunde. Die Restwassermenge muss im Winter 50 Liter pro Sekunde betragen, im Sommer 100 Liter pro Sekunde. Das Werk wird 830 Kilowatt Strom erzeugen.

Die Interessentschaft Streitweideralm kann laut Gutachten der UVP-Amtsdirektoren für die Streitweideralm in der Gemeinde Schenna ein kleines Wasserkraftwerk bauen. Das Wasser fällt für die Stromerzeugung von 1600 Meter Meereshöhe auf 1420 Meter Meereshöhe also um 180 Meter ab und wird in 850 Meter langen Polyehtylenrohren weitergeleitet. Das Werk soll von April bis November in Betrieb sein und 15,5 Kilowatt Strom erzeugen. Die Wasserentnahme wird mit 8,75 bis zehn Liter pro Sekunde angegeben, die Restwassermenge mit fünf Litern pro Sekunde.

Aus dem Kirchbergbach in der Gemeinde Ulten kann Wasser für die Säge im Besucherzentrum im Nationalpark Stilfser Joch abgeleitet werden. Dafür haben die UVP-Amtsdirektoren ihre Zustimmung gegeben. Für den Betrieb der Säge wird ein bis zwei Mal pro Woche 300 Liter Wasser pro Sekunde abgeleitet.

Auf 1400 Metern Meereshöhe beim Schüsslerhof in Michlreis in der Gemeinde Sand in Taufers werden vier Bewässerungsteiche angelegt. Es handelt sich hierbei um dauerhaftes ökologisches System zur Bewässerung das die UVP-Amtsdirektoren befürwortet haben.

Das erste Baulos für das geplante Naherholungsgebiet in der Gemeinde Natz-Schabs haben die UVP-Amtsdirektoren gutgeheißen. Wie das Projekt der Gemeinde vorsieht, werden zwei insgesamt 3000 Meter lange Spazierwege und ein 2000 Quadratmeter großer Parkplatz angelegt. Außerdem sind ein Spielplatz und ein Übungsplatz für die Feuerwehr vorgesehen. Bestehende Trockenmauern im Gebiet müssen erhalten bleiben, so die Auflage der UVP-Amtsdirektoren.

Drei Beregnungsanlagen darf das Bodenverbesserungskonsortium Martell in der Gemeinde Martell bauen. Auch dafür haben die UVP-Amtsdirektoren ihre Zustimmung gegeben. Wasser für 55 Hektar Fläche wird die Anlage für die Zone „Ennetal“ liefern. Für diese Anlage werden 27,5 Liter Wasser pro Sekunde genutzt. Eine Leitung von 7,5 Kilometern ist notwendig. Die zweite Anlage für die Bewässerung der zehn Hektar umfassenden Flächen Soylahner, Rona, Kofl und Reitgraben wird mit 5,5 Liter Wasser pro Sekunde und einer Leitung von 2,3 Kilometern auskommen. Sie wird von zwei Quellen gespeist. 8,6 Hektar Fläche soll die Beregnungsanlage für die Höfe Stauda, Gleck und Eggen mit Wasser versorgen. Von einer auf 1630 Meter Meereshöhe liegenden Quelle werden 4,3 Liter Wasser pro Sekunde dafür abgeleitet. Die Leitungen werden 430 Meter lang.

Gutgeheißen haben die UVP-Amtsdirektoren auch den Bau einer neuen Brücke für die Gewerbezone St. Nikolaus in der Gemeinde Ulten. Die neue Brücke, die wegen einer Standortverlegung als Zufahrt für die Gewerbezone notwendig ist, wird 18 Meter lang und sieben Meter breit. Das entsprechende Projekt hat die Gemeinde Ulten vorgelegt.

SAN