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Schonstrecke für den Dohlenkrebs

(LPA) Der Krebsbach in Lana soll auch in Zukunft seinem Namen gerecht und als Lebensraum für den Dohlenkrebs erhalten werden. Aus diesem Grund hat die Landesregierung am Montag den Oberlauf des Krebsbaches zur fischereilichen Schonstrecke erklärt. Das heißt, gefischt wird dort nur mehr unter behördlicher Aufsicht und zum Schutz der Krebse.

Zur Schonstrecke erklärt hat die Landesregierung den Abschnitt des Krebsbaches von der Quelle bis zur Einspeisung in die in Lana / Ackpfeif bestehende Fischzucht. Dieser Schritt war notwendig, weil der Bach eines der wenigen Gewässer in Südtirol ist, in dem der Dohlenkrebs noch vorkommt. "Und weil der Krebsbestand im Bach in den letzten Jahren deutlich zurück gegangen ist", erklärt der Direktor des Landesamtes für Jagd und Fischerei, Heinrich Erhard.

Ungewöhnlich an diesem Schritt sei, dass der Antrag um Ausweisung der Schonstrecke vom privaten Eigentümer des Fischereirechtes ausgegangen ist, so Erhard. Ungewöhnlich deshalb, weil der Eigentümer sein Fischereirecht durch diese Ausweisung natürlich ganz wesentlich einschränkt: "In den Schonstrecken ist nicht nur die Fischerei verboten, sondern auch jede Tätigkeit, durch die die Fische oder Krebse geschädigt oder gestört werden könnten", so Erhard. "Damit können auch keine Fischereikarten mehr ausgegeben werden."

Erfreulich ist, dass mit dem Krebsbach ein nahezu idealer Lebensraum für die Dohlenkrebse geschützt werden kann. Der Bach wird von Quellen gespeist und weist eine Vielzahl von Steinen und Baumwurzeln auf. "Gerade die sind für die Krebse wichtig, da sie sich darunter verstecken und sich fortpflanzen können", so Erhard.

Als erste Maßnahme nach der Ausweisung der Schonstrecke wird nun eine genaue Erhebung der noch vorhandenen Dohlenkrebse im Krebsbach angestrebt. Eventuell müssen zum Schutz der Krebse auch einige Fische von den Experten des Amtes für Jagd und Fischerei entnommen werden. Die Hoffnung der Experten liegt natürlich darin, dass sich die Population der Dohlenkrebse - übrigens der einzigen nicht von Menschenhand in Südtirol angesiedelten Krebse - durch den Schutz des Gewässers wieder erholen kann.

chr