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Neuer Lehrgang für Vereinbarkeit von Beruf und Familie und neues Modell der Hausbetreuung

Der Grundstein für einen neuen Lehrgang zur Ausbildung zum "Referenten für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie" wurde heute im Ressort von Landesrätin Luisa Gnecchi gelegt. Die Abgänger sollen dort eingesetzt werden, wo konkrete Schritte zu einer ausgewogenen Teilnahme von Männern und Frauen am Berufs- und Familienleben gesetzt werden können. Angedacht wurde auch ein neues Modell im Bereich der Hausbetreuung von Senioren.

Sie diskutierten heute über den neuen Lehrgang
Angeregt wurde der neue Lehrgang vom Bildungszentrum der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), einer Sonderorganisation der UNO. Mit Vertretern der ILO haben sich heute vormittag Landesrätin Luisa Gnecchi sowie Mitarbeiter aus dem Arbeitsamt und dem Amt für Familie, Frau und Jugend zusammen gesetzt, um die Details der Organisation eines solchen Lehrgangs zu klären.

Der Lehrgang zur Ausbildung zum Referenten für Vereinbarkeit von Beruf und Familie richtet sich demnach an Beamte oder Mitarbeiter von lokalen Verwaltungen, die sich mit Personalorganisation, Dienstleistungsmanagement oder Chancengleichheit befassen. Ebenso angesprochen werden Mitarbeiter von privaten sozialen Organisationen, die um eine ausgewogene Teilnahme an Berufs- und Familienleben von Frauen und Männern bemüht sind.

Der Lehrgang selbst ist auf 20 Treffen mit insgesamt 108 Stunden und einen Zeitraum von sieben Monaten angelegt und gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil sollen Grundbegriffe und Grundprinzipien der Thematik geklärt, im zweiten die Methoden im Rahmen der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ausgeleuchtet und im dritten, fachspezifischen Teil die praktischen Instrumente dieser Förderung vermittelt werden. Der Kurs wird in deutscher und italienischer Sprache angeboten.

Bei einer abschließenden Tagung werden die Ergebnisse des Lehrgangs präsentiert und den Teilnehmern die entsprechende Teilnahmebestätigungen ausgehändigt, vorausgesetzt, sie haben mindestens 70 Prozent der vorgesehenen Ausbildungsstunden absolviert. Ein weiterer Schritt besteht in der Ausarbeitung und Besprechung der für das eigene Organisationsumfeld entwickelten Projektarbeit, für die die Teilnehmer vom Ausbildungszentrum der ILO ein international anerkanntes Diplom überreicht bekommen. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 15 beschränkt, Veranstaltungsort ist die Schule der Sozialdienste in Meran.

Weitere Informationen zu den Einschreibungsbedingungen und zu den Inhalten des Lehrgangs werden werktäglich zwischen 9.00 und 13.00 Uhr unter der gebührenfreien grünen Nummer 800 -182166 erteilt.

Das heutige Treffen und die Diskussion rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben auch wieder einmal die Bedeutung des Problems der Betreuung älterer Familienmitglieder in den Mittelpunkt gerückt. Dieses Problem kann bekanntlich lediglich zu einem kleinen Teil dank aus Ländern außerhalb der EU stammenden Hausbetreuern gelöst werden. Die vom Staat zugeteilten Kontingente an Arbeitsgenehmigungen reichen nach wie vor nicht aus.

Heute hat man deshalb einen neuen Ausweg andiskutiert: Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, inwieweit die durchaus positiven Erfahrungen mit dem Modell der Tagesmütter auch auf die Altenpflege umgelegt werden können. Sollte die Studie zeigen, dass dieses Modell auch in diesem Sektor zum Einsatz kommen kann, wird man sich vielleicht in Zukunft auch an die Termini "Tagestöchter" oder "-söhne" gewöhnen müssen.

chr