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Umwelt | 12.08.2004 | 12:43

LR Laimer: Müllbilder sollen zum Umdenken anregen

LPA - „Liaxo“, Volk der Mülldeponien, so heißen sie, die 800 Bewohner der riesigen Mülldeponie Jaoao Pessosa im Nordosten Brasiliens. Sie wühlen im Müll nach Brauchbarem, das sie weiterverkaufen können um zu überleben. Der Fotograf Heinrich Wegmann hat ihre Geschichte auf Bildern festgehalten, die nun in Südtirol gezeigt werden. „Die Wanderausstellung soll die Bürger wachrütteln und zum Umdenken und Handeln bewegen“, betonte Umweltlandesrat Michl Laimer bei der Vorstellung der Ausstellung am heutigen Donnerstag in Bozen.

Das Leben der Ärmsten der Armen, die sich ihren Lebensunterhalt durch den Abfall der Reichen sichern, stehe im krassen Gegensatz zur Wegwerfgesellschaft, die den Abfall als wertlos ansieht, erklärten Landesrat Laimer und der Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci. „Das sorglose und verantwortungslose Wegwerfen muss aufhören, die Bilder vom Volk der Mülldeponien in Brasilien sollen anregen, mit Rohstoffen sorgsamer umzugehen und auf eine nachhaltige Entwicklung zu achten“, so Landesrat Laimer. Ein neuer verantwortungsvoller Weg im Umgang mit Müll müsse eingeschlagen werden. Viele Gegenstände, die weggeworfen werden, haben noch einen Wert und können noch anderweitig genutzt werden, auch darauf sollte man laut Angelucci achten.
Den Fotograf Wegmann hat bei seinen drei Aufenthalten beim Volk der Mülldeponien vor allem die Einfachheit dieser Menschen beeindruckt. Seine Fotografien werden in der Wanderausstellung “Catadores do Mundo“ in den kommenden Monaten in Bozen, Sterzing, Brixen, Meran, Schlanders und Bruneck zu sehen sein. Am Samstag, 14. August, um 19 Uhr ist die Ausstellung im Stadttheater in Sterzing zu sehen. Ab dem 28. August wird die Ausstellung dann nach Bozen gebracht. Die weiteren termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Die Ausstellung “Catadores do Mundo“ wird vom Landesressort für Umwelt im Rahmen der Kampagne zur Abfallvermeidung "Weniger ist mehr" in Zusammenarbeit mit den Bezirksgemeinschaften Wipptal und Vinschgau sowie den Gemeinden Brixen, Bruneck und Meran organisiert. Mit der Wanderausstellung „Catadores del mundo“ ist auch eine Spendenaktion verbunden. Wie Fotograf Wegmann ankündigte, soll der Erlös den Kauf eines Lastwagens für die Deponie-Bewohner ermöglichen, damit diese Zwischenhändler ausschließen können. Die Sammelboxen werden bei den Ausstellungen bereitstehen.

SAN