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UVP: Aus der Sitzung der Amtsdirektorenkonferenz

LPA - Die für Umweltverträglichkeitsprüfung zuständigen Amtsdirektoren hatten bei ihrer jüngsten Sitzung eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Dabei hatten sie sich mit recht unterschiedlichen Projekten zu befassen: vom Bau eines Schmutzwassersammlers in Passeier über Almverbesserungsarbeiten in Gsies und Langtaufers bis hin zur Kraftwerksanierung bei der Marteller Hütte.

In Pfelders im Passeiertal wird die erneuerungsbedürftige Kläranlage geschlossen. Das Schmutzwasser wird künftig in der Anlage von St. Martin gereinigt. Daher muss ein Schmutzwassersammler von Pfelders bis Moos verlegt werden, der dann in Moos in den bestehenden Kanal einmündet. Die für Umweltverträglichkeitsprüfung zuständigen Amtsdirektoren gaben im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung grünes Licht für das von der Gemeinde Moos vorgelegte Projekt für den 7,7 Kilometer langen Sammler, der trotz der 660 Meter Gefälle dreier Pumpstationen bedarf. Die Gesamtkosten für die Verwirklichung des Sammelkanals wurden auf 2,1 Millionen Euro geschätzt. Das 20 Zentimeter breite Rohr soll - wo immer möglich - neben der Landesstraße verlegt werden.

In der Gemeinde St. Pankraz in Ulten kann im Sinne der UV-Prüfung ein bestehender Beregnungsgraben mit Straßenbaumaterial aufgeschüttet werden. Es handelt sich dabei um 1700 Kubikmeter Material und eine Fläche von 8000 Quadratmetern. Die für Umweltverträglichkeitsprüfung zuständigen Amtsdirektoren erteilten einige Auflagen, um das Landschaftsbild und die Natur zu schützen.

Das Kraftwerk der Marteller Hütte soll ebenso wie die Trinkwasserleitung erneuert werden. Das entsprechende Projekt hat die UVP-Amtsdirektorenkonferenz gutgeheißen. Es sieht eine neue Fassung sowie Reinigungsvorrichtungen für das Gletscherwassers vor. Die technischen Daten des Kraftwerkes sind: 20 Liter je Sekunde, eine Leistung von 37 Kilowatt, eine 670 Meter lange PVC-Leitung und eine Fallhöhe von 190 Metern. Die Marteller Hütte ist sieben Monate im Jahr geöffnet.

Der Verbreiterung eines Traktorweges des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau in der Gemeinde Mals stimmten die UVP-Amtsdirektoren ebenfalls zu. Der 580 Meter lange Weg, der entlang eine bestehenden Wasserleitung verläuft, darf an einer Engstelle von 2,5 auf die Wegbreite von drei Metern ausgebaut werden.

Auf der auf fast 2000 Metern gelegenen Kaproner Alm in Langtaufers will die Alminteressentschaft verschiedene Verbesserungsarbeiten durchführen. Zehn Hektar Fläche sollen entstraucht, fünf Hektar entsteint werden. Außerdem sollen ein Schweinestall und eine Vietränke erbaut werden. Die Amtsdirektorenkonferenz befürwortete das Vorhaben, schrieb aber vor, dass über einen Kubikmeter große Steine an Ort und Stelle belassen werden.

Um Almverbesserungsarbeiten geht es auch im hintersten Gsieser Tal. Dort soll eine 2000 Quadratmeter große Fläche planiert werden. Zulässig ist allerdings nur ein Ausgleich von einem Meter. Eine bestehende Trockenmauer wird versetzt. Geplant sind außerdem zwei Waldwege von 615 und 400 Metern Länge sowie ein zwei Kilometer langer Almerschließungsweg, der auch einige kritische Stellen durchlaufen soll. Die Amtsdirektoren hießen das Projekt, das unter der Aufsicht der Forstbehörde verwirklicht werden wird, gut.

In der Rodenecker Fraktion Fröllerberg dürfen vier Quellfassungen mit einer Gesamtschüttung von 4,4 Liter je Sekunde erneuert werden. Vorgesehen ist auch der Bau eines neuen Sammelbeckens.

Eine neue Quellfassung zur Nutzung als Quell- und Trinkwasser hat in der Gemeinde Abtei eine neue Produktionsgemeinschaft, die Agricom Val Badia, beantragt. Die Schüttung beträgt 0,3 Liter je Sekunde; das vorgesehene Speicherbecken soll 20 Kubikmeter umfassen; das Überwasser wird einen 160 Kubikmeter großen Teich speisen und damit auch als Löschwasser zur Verfügung stehen. Die Leitungslänge beträgt 400 Meter. Mit dem Wasser soll auch eine kleine Mühle betrieben werden.

jw