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Verschollene Prachtlibelle wieder gefunden

LPA - Eine sensationelle Beobachtung machten vor wenigen Tagen Mitglieder des neu gebildeten Südtiroler Arbeitskreises für Libellen in einem geschützten Biotop im Etschtal: Die Forscher fanden ein junges Exemplar der Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) im dichten Uferbewuchs an einem Weiher. (Um die Libelle vor Sammlern zu schützen, wird ihr genauer Lebensort nicht preisgegeben). Die Gebänderte Prachtlibelle kommt in Südtirol im Sinne der „Tierwelt Südtirols“ und der "Roten Liste" seit Jahren nicht mehr vor.

Prachtlibelle auf Schilf
Deutlich erkennbar ist die Prachtlibelle an den dunklen Flügelbinden, die wunderbar blaugrün schillern, und an der weißen Unterseite am Hinterleibsende. Die Libellenart kann normalerweise an langsam fließenden Gewässern mit viel Vegetation beobachtet werden; wurde in Südtirol aber seit vielen Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen. Im restlichen Europa ist die Art ist gar nicht so selten. In Südtirol gehört sie aus bisher unbekannten Gründen zu den absoluten Raritäten.

Nach einer ausgiebigen Fotositzung, um die Art zu dokumentieren, wurde das Tier wieder im Biotop ausgesetzt. Die Daten werden von den Libellenforschern an das Amt für Landschaftsschutz weiter gegeben. Die Südtiroler Arbeitsgruppe für Libellen wird vom Naturmuseum Südtirol unterstützt und trifft sich regelmäßig im Naturmuseum, um die neuesten Erkenntnisse über diese wenig bekannte Tiergruppe auszutauschen. Sie untersucht den Bestand bzw. das Vorkommen an Libellenarten in Südtirol. Der Arbeitskreis veranstaltet gemeinsam mit dem Naturmuseum Südtirol regelmäßig Veranstaltungen (z.B. Vorträge und Exkursionen), um die Geheimnisse diese Tiergruppe allen Interessierten näher zu bringen.

jw