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Naturpark Sextner Dolomiten: Geologie-Wanderungen mit neuer geologischer Wanderkarte

LPA - Eine für Südtirol und den Alpenraum einzigartige Wanderkarte ist vor kurzem erschienen: Die „Geologische Wanderkarte Naturpark Sextner Dolomiten“ im Maßstab 1:25.000 wurde im Auftrag des Landesamtes für Naturparke vom Tabacco-Verlag aus Udine herausgebracht. Im Fachhandel ist sie um 6,50 Euro erhältlich. Im Zusammenhang mit dieser neuen geologischen Wanderkarte veranstaltet das Amt für Naturparke zwei geologische Wanderungen mit dem Hauptautor der Wanderkarte, dem Geologen Alfred Gruber.

Der neuen, bisher einzigartigen geologischen Wanderkarte für den Naturpark Sextner Dolomiten sollen weitere folgen
Die erste Wanderung findet am Freitag, 30. Juli statt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollten sich Interessierte so bald wie möglich beim Naturparkhaus Toblach (Tel. 0474 973 017) anmelden. Bei Schlechtwetter wird die Wanderung um eine Woche verschoben. Die Tour führt vom Kreuzbergpass über die Rotwandwiesen zur Anderter Alm und dann durchs Fischleintal. Dabei durchwandert die Gruppe verschiedene Gesteinsschichten, die in der neuen geologischen Wanderkarte angezeigt sind. Im Kartenteil sind sie farblich unterschieden und auch mit entsprechenden Fotos anschaulich dargestellt. Auf der Rückseite der Karte kann man „geologische Streifzüge durch die Dolomiten“ unternehmen und die Entstehung der Sextner Dolomiten samt einem Kapitel über die Bewegungen der Erdkruste nachlesen.

„Geologie ist eine faszinierende und spannende Wissenschaft, die Einblick in die Erdgeschichte gewährt und einem ein besonderes Gefühl für Zeit verleiht – geologische Vorgänge laufen ja in ganz anderen Zeiträumen ab, als wir Menschen gewohnt sind, zu denken“, sagt Margareth Pallhuber, im Naturparkamt verantwortlich für den Naturpark Sextner Dolomiten. Allerdings sei es für Laien nicht ganz einfach, diese Vorgänge zu verstehen und dies sei auch der Grund gewesen, warum man das Projekt „geologische Wanderkarte“ gestartet habe.

Professor Rainer Brandner und seine Mitarbeiter Alfred Gruber und Dieter Lutz vom Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck haben im Auftrag des Amtes für Naturparke die Wanderkarte erarbeitet. Die Kartierarbeit im Gelände war mühsam und hat mehrere Jahre in Anspruch genommen. Ausgerüstet mit Geologenhammer, Geologenkompass und Geländebuch wurde fast das gesamte Naturparkgebiet akribisch untersucht. Schicht für Schicht wurde vermessen und das gesammelte Material anschließend am Computer ausgewertet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine geologische Wanderkarte von höchstem Niveau, die nicht nur für Südtirol einzigartig ist und trotzdem "dem Nichtfachmann ein verständliches Bild von der Entstehung dieser Landschaft vermittelt", so Pallhuber.

Geht es nach den Verantwortlichen im Naturparkamt, dann wird sie nicht die einzige ihrer Art bleiben: Nach und nach sollen weitere Karten für die restlichen sechs Naturparks folgen.

jw