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Grenzwanderung 2004 – Naturschutz grenzenlos

LPA - Sechzehn Südtiroler haben an der heurigen Grenzwanderung teilgenommen, die sie am 17. Juli von Kasern in Prettau über den Tauernweg zum Krimmler Tauernhaus und tags darauf über die Birnlücke wieder zurück nach Kasern geführt hat. Die Idee zu dieser Wanderung ist im Internationalen Jahr der Berge 2002 entstanden. Drei aneinander grenzende Schutzgebiete - der Naturpark Rieserferner-Ahrn, der Nationalpark Hohe Tauern und der Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen – wollten ein Zeichen setzen, dass Naturschutz grenzenlos ist. Die Veranstaltung war auf Anhieb so erfolgreich, dass sie nunmehr zum dritten Mal stattgefunden hat.

„Gruppenfoto“: Die Südtiroler, Osttiroler und Oberpinzgauer Wanderer auf der Birnlücke

Zahlreiche Wanderer und Vertreter der verschiedenen Schutzgebietsverwaltungen haben sich von unterschiedlichen Orten aus aufgemacht: eine Gruppe aus dem Zillertal, eine aus dem Oberpinzgau, eine aus Osttirol und eine aus Südtirol. Gemeinsamer Treffpunkt war das Krimmler Tauernhaus. Aber schon vorher haben sich die Gruppen getroffen. Die Organisatoren aus dem Oberpinzgau haben auf zwei verschiedenen Übergängen die Grenzwanderer empfangen: die Südtiroler und Osttiroler auf dem Krimmler Tauern, die Zillertaler auf der Rosskarscharte.

Um acht Uhr morgens starteten die Südtiroler und Osttiroler Wanderer in Kasern. Einige Teilnehmer kannten sich bereits von den beiden früheren Grenzwanderungen, entsprechend herzlich fiel das Wiedersehen aus. Auch die Wetterprognose war günstig und trug erheblich zur guten Stimmung bei.

Der Aufstieg über den Tauernweg war für alle ein besonderer Einstieg in diese Zweitageswanderung, hat er doch eine jahrhundertealte Geschichte. Über den Krimmler Tauern „ging“ der historische Warenverkehr nach Salzburg, mit Saumpferden und auf den Schultern der Tauernträger. Das eindrucksvolle Panorama ließ die Anstrengungen beim Aufstieg vergessen und auf dem Krimmler Tauern in 2633 Meter Höhe traf man dann auf die Wandergruppe aus dem Oberpinzgau. Der Verantwortliche für den Salzburger Anteil am Nationalpark Hohe Tauern, Hans Lerch, ließ es sich nicht nehmen, jeden einzeln zu begrüßen. Der Abstieg durchs Windbachtal war zunächst eher eine Rutschpartie, bei der es hieß „Gamaschen anschnallen und hinunter“ über zahlreiche Schneefelder. Den Wanderern gefiel’s, auch wenn sich ein paar nasse Füße holten.

Beim Krimmler Tauernhaus wurde dann im Beisein unter anderem der Salzburger Naturschutzlandesrätin Doraja Eberle, des Landtagsabgeordneten Michael Obermoser und des Bürgermeisters von Krimml, Erich Czerny, ein gemütlicher, stimmungsvoller Abend verbracht, mit musikalischer Umrahmung, Schuhplattlern, kurzen sympathischen Ansprachen und offiziellen Begrüßungen. Am nächsten Tag ging es um sieben Uhr früh wieder los. Südtiroler, Osttiroler und ein Teil der Oberpinzgauer Gruppe wurden zum Talschluss gebracht, von wo aus es dann über die Birnlücke zurück nach Kasern ging - mit einem steilen Aufstieg auf 2667 Meter Meereshöhe, atemberaubenden Ausblicken auf die Gletscherwelt in dieser Grenzregion und einem langen Abstieg zurück nach Kasern. Müde, aber mit einem Rucksack voller Eindrücke samt der Überzeugung, dass diese einmalige Natur- und Kulturlandschaft so unberührt wie möglich erhalten werden sollte, haben sich die Grenzwanderer dann voneinander verabschiedet. Und viele haben sich bereits für die nächste Grenzwanderung 2005 - voraussichtlich in Osttirol - verabredet.

VFmp

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