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Internationales Fachpublikum interessiert sich für Wildbachverbauung in Südtirol
LPA - Von der Lawinenverbauung oberhalb der Steinhöfe in Pflersch sowie den Aufräum- und Verbauungsarbeiten nach der Mure im Jahr 2001 in Kurtatsch haben sich rund 70 internationale Experten in diesen Tagen ein Bild gemacht. Die zwei Exkursionen auf Südtiroler Gebiet wurden im Rahmen des internationalen Fachkongresses „Interpraevent 2004“ angeboten und von Mitarbeitern der Landesabteilung für Wasserschutzbauten betreut.
In Riva del Garda fand in dieser Woche der zehnte internationale Fachkongress „Interpraevent“ statt. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung war „Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren, Lawinen und Hangbewegungen“. Experten aus aller Welt konnten sich bei dieser Gelegenheit über den vorbeugenden Schutz vor Naturgefahren kundig machen. „Der Umfang an Naturkatastrophen nimmt weltweit zu, der dadurch entstandene Schaden sogar überproportional“, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung für Wasserschutzbauten. Diese Ereignisse lassen sich nur beschränkt beeinflussen, da Naturgefahren keine Grenzen kennen, meint Pollinger. Zudem würden begrenzte finanzielle Mittel sowie begrenzte Landflächen gezieltere Vorbeugemaßnahmen vor Naturgefahren notwendig machen.Die Organisation des Kongresses hatte die Abteilung für Wildbachverbauung der Autonomen Provinz Trient über. Im Rahmen des Kongresses wurden insgesamt acht Exkursionen angeboten. Zwei davon fanden in Südtirol statt und wurden von Mitarbeitern der Landesabteilung für Wasserschutzbauten betreut. Eine der beiden Exkursionen führte 17 der Kongressteilnehmer zu den Lawinenverbauungen oberhalb der Steinhöfe im hinteren Pflerschtal in der Gemeinde Brenner. Paul von Hepperger, stellvertretender Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord, erklärte den Fachleuten im steilen Gelände auf 2400 Metern Meereshöhe die verschiedenen eingesetzten Verbauungstypen wie Schneebrücken, Schneenetze und Schneeschirme. Die restlichen 53 Teilnehmer hingegen interessierten sich für die Mure des Jahrs 2001 in Kurtatsch und die damit verbundenen Aufräum- und Verbauungsmaßnahmen. Hanspeter Staffler, Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd, führte die Fachleute durch das Einzugsgebiet oberhalb von Kurtatsch.
Anschließend fand im Vereinshaus von Kurtatsch ein Seminar zu der Thematik Murenereignisse, Ereignisbewältigung und Risikomanagement statt. Den Abend ließen die rund 70 Kongressteilnehmer bei einem gemeinsamen Abendessen in der Schlosskellerei Tiefenbrunner in Entiklar ausklingen. Oswald Schiefer, Bürgermeister von Kurtatsch, bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei der Landesabteilung für Wasserschutzbauten für die gut gelungenen Verbauungsarbeiten im Gemeindegebiet Kurtatsch.
bch