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Umweltagentur dementiert zu starke Strahlenbelastung für Bozen

LPA - Als Fehlinterpretation hat die Umweltagentur des Landes die heute in einzelne Medien verbeitete Meldung, wonach die Stadt Bozen am meisten in ganz Italien elektromagnetischen Belastungen ausgesetzt sei, bezeichnet. In Südtirol sei - so Amtsleiter Luigi Minach in einer längeren Pressemitteilung - die Strahlenbelastung keinesfalls höher als im übrigen Staatsgebiet.

In Medienberichten war heute zu lesen, dass im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage einige Messdaten einer Studie der Fondazione Bordoni wiedergegeben wurden, aus denen hervorgehe, dass die Stadt Bozen die höchste Belastung an elektromagnetischer Strahlung von ganz Italien auf­weise. Dazu muss ganz klar gesagt werden, dass die angegebenen Daten in keiner Weise, weder für die Stadt Bozen, noch für die Situation in ganz Südtirol repräsentativ sind.
Die Fondazione Bordoni wurde - so erklärt Dr. Minach - vom Ministerium für Telekommunikation mit der Errichtung eines nationalen Überwachungsnetzes für die Strahlenbelastung durch elektromagnetische Felder beauf­tragt. Die Landesumweltagentur in Bozen – Labor für physikalische Chemie war dabei eine der ersten Umweltagenturen in Italien, die diesem Projekt beigetreten ist (2002).
Als Forschungsprojekt wurde daher absichtlich eine besonders kritische und viel diskutierte Anlage, nämlich der Mittelwellensender in Gries-Bozen, ausgewählt. Die Anlage war der Umweltagentur wegen ihrer ungünsti­gen Po­sitionierung im Nahbereich der Häuser und wegen ihrer größeren Sendeleistung (viel größe­rer als bei Basisstationen für den Mobilfunk) hinreichend bekannt. Die in der Studie angeführten Messungen wurden im unmittelbaren Nahbereich der Anlage erhoben und wie zu erwarten war, wurden dabei auch deut­lich erhöhte Werte festgestellt, welche im Beisein der RAI Way bestätigt und von uns an die Staatsanwaltschaft von Bozen schriftlich weitergeleitet wurden.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen wurde anschließend ein Sanierung vereinbart, mit dem Resultat, dass die Gemeinde der RAI Way den Pachtvertrag gekündigt hat (der Ver­trag verfällt am 30.04.2004) und die RAI Way ihrerseits den Standort auflassen will.
Wir können daher behaupten, schreibt Luigi Minach in seiner Pressemitteilung, dass das Labor im Interesse aller Anrainer in ganz entscheidender Weise zur Lösung dieses heiklen Problems beigetragen hat. Die Landesumweltagentur – Labor für physikalische Chemie hat immer den Willen und die Absicht bekundet, die Probleme anzugehen, sie transparent aufzuzeigen und nach Möglichkeit einer Lösung zuzuführen. Gerade in diesem Zusammenhang können wir feststellen, dass die Strahlenbelastung für die Bevölkerung in Südtirol keinesfalls höher ist als im restlichen Italien. Auf Grund der laufend durchgeführten Messungen und Kontrollen können wir hingegen behaupten, dass die Werte für die elektrische Feldstärke in Südtirol normalerweise unter 1 V/m und die Spitzenwerte im Bereich von 3 V/m liegen (Grenzwert liegt bei 6 V/m]. Dies ist das Resultat der Minimierung der Strahlenbelastung, welche von uns bei der Bewertung der Sendeanlagen unnachgiebig gefordert wird.
Bezüglich der vielfach beanstandeten Zunahme von Sendeanlagen ist weiters anzuführen, dass diese nicht unbedingt auch zu einer Zunahme der Strahlenbelastung führt. Mit einer steigenden An­zahl von Sendeanlagen sinkt die benötigte Leistung. Es besteht die Möglichkeit, die Feldstärken an die tatsächlichen Erfordernisse anzupassen, anders zu verteilen und so überhöhte Feldstärken an be­stimmten Orten zu vermeiden.

Dr. Luigi Minach Tel. 0471 417141 335 77 23918

VFkp