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Entscheidungen des UVP-Beirats

LPA - Mit der Umweltverträglichkeit des Betriebs zur Herstellung und Verarbeitung von Edelstahl „Accaierie s.p.a. Sede ed Erre“ in der Stadtgemeinde Bozen hat sich der für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständige Beirat am gestrigen Mittwoch befasst. Außerdem hat der Beirat das Projekt zur Vergrößerung der Schottergrube „Prader“ in Klausen gutgeheißen.

Der UVP-Beirat bei seiner gestrigen Sitzung in Bozen (FOTO:LPA/Arno Pertl)

Der Stahlbetrieb Accaierie s.p.a. Sede ed Erre“ in Bozen hatte bei der Landesregierung um eine Umweltverträglichkeitsprüfung angesucht. Da es sich um einen großen Betrieb handelt, hat sich der UVP-Beirat unter dem Vorsitz von Walter Huber gestern genauer mit der Umweltverträglichkeit des Betriebs auseinandergesetzt. Das Gesamtgutachten fiel dabei positiv aus. Genauer unter die Lupe genommen hat der Beirat die Radioaktivitätskontrolle des Abfallmaterials. „Die Luftkontrolle ist in Ordnung“, so Huber. Die Emissionen müssen jedoch von einem Institut von außen in regelmäßigen Abständen überwacht werden, entschied der UVP-Beirat. Was die Wasserversorgung des Betriebs anbelangt, so braucht es laut UVP-Beirat ein umfassendes Gesamtkonzept, das innerhalb von sechs Monaten vorliegen soll. Der Betrieb braucht im Jahr immerhin an die acht Millionen Kubikmeter Wasser. Die alten Abwasserleitungen müssen mit Robotern auf lecke Stellen kontrolliert werden, damit kein verunreinigtes Wasser in den Boden gelangt. Zu reduzieren sei die Grundwasserentnahme, befand der Beirat. Dabei müsse jedoch darauf geachtet werden, dass der Grundwasserspiegel nicht zu sehr steige. Auch dieser Punkt solle in das Wassergesamtkonzept einfließen. Ebenfalls zu verringern sei der Lärm, erklärt Huber.

In Klausen soll die Schottergrube „Prader“ vergrößert werden. Das entsprechende Projekt hat der der UVP-Beirat gestern auch begutachtet und grünes Licht für eine erste Vergrößerungsphase gegeben. In der Grube am Eingang des Villnößtales kann für weitere sieben Jahre Schotter insgesamt 370.000 Kubikmeter Schotter abgebaut werden. Jährlich kann laut UVP-Beirat ein Abbau von bis zu 60.000 Kubikmeter erfolgen. Die Verarbeitung des Gesteins erfolgt unmittelbar bei der Grube. Während der ersten Abbauphase, der der Beirat zugestimmt hat, muss der Grundwasserspiegel genau beobachtet werden. Das geschieht mit so genannten Peilrohren über die der Grundwasserstand gemessen wird. Kann der Abbau zumindest einen Meter über dem Grundwasserspiegel erfolgen, so darf auch eine zweite Abbauphase in Angriff genommen werden. um den eingriff in die Landschaft wett zu machen müssen die Grubenbetreiber als ausgleichende Maßnahme eine 230 Meter lange Trockenmauer und einen Wanderweg zur nahe gelegen Eisenquelle anlegen, so die Auflagen des UVP-Beirats.

SAN