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LR Laimer: "Weniger Abfälle für eine bessere Zukunft"

LPA - Umweltlandesrat Michl Laimer hat heute Vormittag in der Deponie in Pfatten die Umweltinitiative „Weniger ist mehr“ vorgestellt und damit den Startschuss gibt für eine breit angelegte Kampagne zur Abfallvermeidung auf Landesebene gegeben. Zur Kampagne gehören acht Projekte, die heute präsentiert wurden.

Vorstellung der Initiative

„Wir wollen das Bewusstsein schaffen, dass es ein Gewinn für alle ist, Abfälle zu vermeiden“, betonte Laimer bei der heutigen Vorstellung der Initiative „Weniger ist mehr“. Mit acht besonderen Initiativen, will das Umweltressort unter der Leitung des Landesamts für Abfallwirtschaft die Verbraucher auf der einen und die Produzenten auf der anderen Seite motivieren, Abfälle zu reduzieren. Mit im Boot sitzen neben dem Land auch fast alle Bezirksgemeinschaften, welche konkrete Aktionen zur Abfallvermeidung und Abfallverminderung anbieten und so den direkten Draht zur Bevölkerung herstellen. „Gerade die großen mengen an Verpackungsmaterial belasten die Umwelt. Es ist viel schwieriger sie im Nachhineinzu beseitigen anstatt sie erst gar nicht zu produzieren oder besser zu trennen“, erklärte Walter Huber, der Direktor der Landesumweltagentur.

Die acht Initiativen sollen zu mehr Umweltbewusstsein anregen, indem das Vermeiden von Müll, die Wiederverwertung und die Mülltrennung gefördert werden. Für jede Altersstufe ist etwas mit dabei:

Online-Secondhand-Markt

Unter der Internetadresse www.provinz.bz.it/trend hat die Landesumweltagentur ein Portal eingerichtet, in dem gebrauchte Gegenstände ver- und gekauft werden können und zwar nach dem Prinzip der Versteigerung. Jeden Tag wird ein neues Produkt angeboten, das zunächst um Null Euro zur Versteigerung feilgeboten wird. Mit dabei sind fünf Digitalkameras, drei Citybikes, zwei DVD-Player, zehn Eintrittskarten fürs Kino, eine klassische Gitarre, fünf Pakete zu je zehn bespielbaren CD’s, zwei Fahrradhelme, fünf Reparatursets fürs Fahrrad und vier Risiko-Gesellschaftsspiele. Ziel ist es, die Bürger zu einem kritischen Konsumdenken zu bewegen und dadurch Müll einzusparen. Die Online-Versteigerung hat heute bereits begonnen.

Das Trend-Büro

In allen öffentlichen Ämtern wird die Verwendung von Recyclingpapier und von Recyclingtonern vorangetrieben und überall die getrennte Sammlung des Mülls eingeführt. Die an der Abfallvermeidungskampagne beteiligten Gemeinden und Bezirksgemeinschaften haben sich bereit erklärt, die getrennte Müllsammlung verpflichtend einzuführen und jene Büros zu prämieren, welche mindestens 70 Prozent Recyclingpapier und Recyclingtoner verwenden. Die Aktion startet Anfang März.

Recyclingpapier in der Schule

Mit Beginn des Schuljahrs 2004/2005 sollen nach der Vorstellung des Umweltassessorates die Schulen Südtirols nur mehr Recyclingpapier verwenden. Die genaue Vorgangsweise wird derzeit mit den Schulverantwortlichen ausgehandelt.

Umwelterziehung in der Schule

Mit Erfolg werden bereits seit einigen Jahren zwei konkrete Initiativen zur Sensibilisierung der Grund- und Mittelschüler in Hinblick auf die Abfallvermeidung angeboten. Es handelt sich dabei um die Wanderausstellung „Mehr oder weniger Abfall“ und um das Comic-Heft „Isabella - Eine Müllgeschichte mit Monster“. In beiden Fällen werden die Kinder auf spielerische Art und Weise an Thema Müll herangeführt. Neu dazu kommt jetzt, dass immer auf der Internetseite www.provinz.bz.it/trend Informationen über die beiden Angebote zu finden sind. Außerdem können Lehrer und Interessierte Arbeitsblätter herunterladen, die Hilfestellungen für Schulinitiativen und Spiele im Umweltbereich bieten.

Kinder gegen Müll

Die Landesumweltagentur hat zwei Vereinen und zwar dem Verein für Kinderspielplätze (VKE) und dem Verein ARCI Ragazzi den Auftrag erteilt, ihre fixen Spielstrukturen so anzupassen, dass sie dem Thema der Abfallvermeidung entgegenkommen. Die Kinder werden sozusagen zu Akteuren gegen den Müll. In Städten Bozen, Meran und Brixen sind im Frühjahr und Sommer Veranstaltungen dazu vorgesehen. Das genaue Programm dazu gibt es im April.

Fest ohne Müll

Beim „Fest ohne Müll“ geht es darum, anstelle des Wegwerfgeschirrs auf Festen und Partys der Trend zu waschbarem Geschirr gefördert wird. Das Umweltassessorat will deshalb einen mobilen Abwaschdienst anbieten und im April damit starten.

Das Umweltsiegel im Lebensmittelhandel

Mit dem Umweltsiegel verpflichten sich Geschäfte bestimmte Umweltrichtlinien einzuhalten. Die Liste der beteiligten Geschäfte ist im Internet unter www.provinz.bz.it/trend abfragbar. Auf der Internetseite sind auch Kochrezepte mit ökologischen Lebensmitteln sowie Tipps und Tricks zum umweltfreundlichen Hausputz abrufbar.

Der Windelgutschein

Wegwerfwindeln machen sechs Prozent der Gesamtmüllmenge aus. Dem wirkt die Landesumweltagentur mit einem Pilotprojekt entgegen: Jeder, der waschbare und somit wieder verwendbare Windeln benutzt, erhält ab April einen finanziellen Anreiz.

Das Landesumweltressort startet außerdem eine Sensibilisierungskampagne über die Medien und eine auffälligen Plakatwerbung auf Bussen, auf Müllwägen usw. In der Tat stellen alle beteiligten Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und andere Institutionen wie die Ecocenter AG und die SEAB in Bozen, sowie die Stadtwerke von Meran und Brixen ihre Müllfahrzeuge als Werbefläche für die Initiative zur Verfügung.

SAN

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