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Entscheidungen des UVP-Beirats
LPA - Zwei größere Projekte hat der für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständige Beirat bei seiner ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung heute in Bozen genauer unter die Lupe genommen. Der UVP-Beirat hat grünes Licht für ein E-Werk in der Gemeinde Ahrntal sowie für eine Schipistenerweiterung und eine Beschneiungsanlage in der Gemeinde Brenner gegeben.
Die Landesregierung hat vor kurzem den UVP-Beirat für die laufende Legislatur ernannt. Beiratsvorsitzender ist Walter Huber, der Direktor der Landesagentur für Umwelt- und Arbeitsschutz (Ersatz: Erwin Meraner). Im achtköpfigen Beirat sitzen Anton Aschbacher als Vertreter für die Raumordnung (Ersatz: Leonardo Tomasi), Lino Wegher als Vertreter der Abteilung Gesundheitswesen (Ersatz: Josef Simeoni), Adriano Oggiano als Vertreter der für den Landschafts- und Naturschutz zuständigen Abteilung (Ersatz: Enrico Brutti), Norbert Lantschner als Vertreter der für die Luftreinhaltung und den Lärmschutz zuständigen Abteilung (Ersatz: Paul Gänsbacher), Ernesto Scarperi als Vertreter der für den Gewässerschutz zuständigen Abteilung (Ersatz: Paolo Profaizer), Roman Zanon als Sachverständiger auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes (Ersatz: Verena Dibiasi) und Josef Oberhofer als Sachverständiger auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes (Ersatz: Klaus Peter Dissinger). Neu im Beirat sind Wegher, Zanon, Oberhofer.Immer wenn ein neues Projekt bestimmte Grenzwerte überschreitet und mit größeren Auswirkungen auf die Umwelt verbunden ist, nimmt es der UVP-Beirat genauer unter die Lupe und gibt ein Gutachten darüber ab. Die Projekte werden auf ihre Auswirkungen auf die Natur, die Menschen, Tiere und Pflanzen und die landschaftlichen Gebiete hin überprüft. Dann gibt der UVP-Beirat ein für die Landesregierung nicht bindendes Gutachten darüber ab. Mit diesem Gutachten wird das Projekt in einem nächsten Schritt der Landesregierung vorgelegt.
Heute hat sich der Beirat mit zwei Projekten befasst und beide befürwortet:
Das E-Werk „In der Klamme“ in der Gemeinde Ahrntal in der Höhe von St. Peter kann laut Gutachten des UVP-Beirats gebaut werden. Das E-Werk erbringt 4400 Kilowatt Leistung. Die Fallhöhe des Wassers beträgt 179 Meter. Es läuft durch einen Stollen mit Sandfang und nach einem kleinen offenen Abschnitt in die Druckleitung. Unterirdisch soll auch das Kraftwerk selbst sein. Die Wasserfassung erfolgt auf 1328 Metern Meereshöhe und zwar auf einem Einzugsgebiet von 87 Quadratkilometern. Die Restwassermenge beträgt vier Liter pro Sekunde pro Quadratkilometer und somit insgesamt 325 Liter pro Sekunde. 25 Prozent des Wasserflusses ist variabel. 31 Millionen Kilowattstunden Energie werden vom Werk erzeugt. Vinkulierungen sind keine vorgesehen, da das Gebiet außerhalb des Naturparks Rieserferner Ahrn liegt. Trinkwasserquellen werden nicht berührt. „Der Beirat hat sich für Ausgleichmaßnahmen ausgesprochen und zwar für die Stilllegung eines Kraftwerks in St. Johann, die Sanierung eines Biotops und die Sanierung einer Mülldeponie“, erklärt der Beiratsvorsitzende Huber. Auch eine Fischtreppe soll angebracht werden.
Die Schipiste im Schigebiet Ladurns in der Gemeinde Brenner soll erweitert und verbessert werden. Auch die Verbesserung der Beschneiungsanlage ist vorgesehn. Der UVP-Beirat hat auch diesem Projekt zugestimmt. Für die Beschneiung wird ein Speicher mit 28.600 Kubikmetern gebaut. Oberhalb der Piste soll auf 1600 Metern Meereshöhe ein Lawinenschutz gebaut werden. „Den größten Eingriff stellt die Rodung von sechs Hektar Wald für die Pistenerweiterung dar. Im Tal wird ein kleiner Hügel begradigt“, so Huber.
SAN