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Abfallwirtschaft: Tagung thematisiert Neuordnung
Neue Führungsbehörde der optimalen Einzugsgebiete wird eingeführt - Ziel ist es, Gemeinden und Bezirksgemeinschaften einzubinden und lokale Besonderheiten zu berücksichtigen
BOZEN (LPA). Die Neuordnung der Abfallbewirtschaftung in Südtirol ist im Zentrum der Tagung "Arera: Andere Formen der Zusammenführung der Dienste" heute (17. Oktober) in Bozen gestanden. Dabei wurde der Blick auch kurz zurück gerichtet: Seit den 1970er-Jahren spielt die öffentliche Hand im Abfallsektor in Südtirol eine große Rolle. Die Errichtung und Verwaltung der wichtigsten Anlagen erfolgte durch das Land oder wurde von Gemeinden oder Bezirksgemeinschaften durchgeführt.
Die Neuordnung der kommunalen öffentlichen Dienste auf Staatsebene durch den Einheitstext im Umweltbereich ("Codice dell’Ambiente") schränkt den Handlungsspielraum für Südtirol im Bereich der Abfallbewirtschaftung nun ein. Italien bewegt sich in Richtung eines unternehmerischen und marktwirtschaftlich geführten Systems.
Für eine koordinierte und integrierte Gestaltung der Abfallbewirtschaftung führte der Staat die optimalen Einzugsgebiete ein, für deren Verwaltung eine eigene Führungsbehörde, die "Ente di gestione dell'ambito territoriale ottimale" (Egato) zuständig ist. "Ziel muss es sein, die neue Führungsbehörde der optimalen Einzugsgebiete zu errichten und zugleich die lokalen Besonderheiten zu berücksichtigen", erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Tagung.
In Abstimmung mit der Regulierungsbehörde für Energie, Netze und Umwelt (Arera) erarbeitet die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz derzeit einen Vorschlag, wie das System der Abfallbewirtschaftung in Südtirol neu geordnet werden kann. Südtirol habe bei der Abfallwirtschaft sehr viel Positives vorzuweisen, betonte der Landesrat für Natur, Umwelt und Klimaschutz Peter Brunner: "Wir haben ein dichtes Netz an Anlagen, von der Müllverwertungsanlage in Bozen Süd bis zu den mehr als 90 Recyclinghöfen im ganzen Land, und unsere Mülltrennungsquote übertrifft bereits jetzt die EU-Vorgabe für 2030. Für die Zukunft wird es entscheidend sein, ein Modell in Einklang mit den lokalen Akteuren, also den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften, zu entwickeln."
Bei der heutigen Tagung im Kolpinghaus ging es darum, wie die vielen öffentlichen Erfahrungen, die in Südtirol im Bereich Abfallwirtschaft gesammelt wurden, in ein industrielles System übertragen werden können. Die Tagungsbeiträge am Vormittag befassten sich mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Beiträge am Nachmittag hingegen thematisieren Modelle, in denen die öffentliche Hand mit dem industriellen Sektor kombiniert wird und die für Südtirol interessant sein könnten.
mpi