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Südtirols Klärschlämme werden in St. Lorenzen thermisch verwertet

Die Klärschlämme Südtirols sollen in der Kläranlage Tobl in St. Lorenzen thermisch verwertet werden. Die Landesregierung hat das Projekt genehmigt und die urbanistischen Voraussetzungen geschaffen.

Die Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung (22. August) auf Antrag von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer das Projekt "Thermische Verwertungsanlagen für alle Klärschlämme Südtirols" im Bereich der Abwasserreinigungsanlage Tobl in der Gemeinde St. Lorenzen genehmigt.

Um dieses Projekt von Landesinteresse umsetzen zu können, muss der Bauleitplan der Gemeinde St. Lorenzen abgeändert werden. Diese Bauleitplanänderung hat die Landesregierung heute von Amts wegen vorgenommen. Demnach werden im St.-Lorenzener Bauleitplan das Gebiet für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen erweitert und der Verlauf von Radweg und der Zufahrt zum Klärwerk (LS 178) entsprechend verändert. In diesem Zusammenhang ist auch eine Anpassung des Gemeindeakustikplanes vorgesehen. Zuvor hatte die Dienststellenkonferenz dem Vorhaben zugestimmt und einige Auflagen vorgegeben.

Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer spricht von einem "strategischen Projekt für die Kreislaufwirtschaft unseres Landes". Italienweit gebe es derzeit etwa vierzig Anlagen dieser Art. "Die thermische Verwertung stellt aus ökologischer Sicht die beste Lösung für die Verwendung des Klärschlamms dar, der in den Kläranlagen der industrialisierten städtischen Gebiete anfällt", ist die Landesrätin überzeugt. Die Schadstoffbelastung des Klärschlamms sei in solchen Gebieten oft sehr hoch. "Dementsprechend ist die Verwendung in der Landwirtschaft oder anderweitige Verwertung des Materials kaum möglich", sagt Landesrätin Hochgruber Kuenzer.

Das Projekt sieht vor, dass der getrocknete Klärschlamm in den thermischen Verwertungsanlagen, die mit Drehofen ausgestattet sind, mineralisiert wird. Vom gesamten behandelten entwässerten Klärschlamm verbleiben zirka acht Prozent Inertstoffe, die recycelt und zur Abdeckung von Deponien wiederverwendet werden, wie der Betreiber der Kläranlage Tobl, die ARA Pustertal AG, angibt.


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tp/jw