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Bioabfallvergärungsanlage Lana: Biomethan ins Erdgasnetz einspeisen

Das in der Bioabfallvergärungsanlage von Lana aufbereitete Biogas soll in das Erdgasnetz eingespeist werden. Das hat die Landesregierung beschlossen. LR Vettorato: "So setzen wir ein Klimaziel um."

Die Bioabfallvergärungsanlage von Lana soll energetisch optimiert werden und das dort anfallende Biogas künftig als Biomethan in das Erdgasnetz einspeisen. Diesem von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz erarbeiteten und von Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato eingebrachten Beschluss hat die Landesregierung am Dienstag, 20. Juni, zugestimmt. 

Die Bioabfallvergärungsanlage von Lana ist die einzige dieser Art in Südtirol und verarbeitet die Bioabfälle vieler Südtiroler Gemeinden. Das in diesem Prozess anfallende Biogas wird durch Verstromung mittels Blockheizkraftwerk genutzt. Dabei entsteht auch Wärmeenergie. Aufgrund des Standortes der Anlage kann diese Energie aber nicht für Fernwärme und somit derzeit nur zu einem kleinen Teil genutzt werden. 

Diesen bisher suboptimalen energetischen Wirkungsgrad gilt es nun zu verbessern, erklärt Landesrat Vettorato: "Biogas zu Biomethan aufzuarbeiten und in das Erdgasnetz einzuspeisen, stellt die effizienteste Lösung dar." Das habe auch eine Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) aus Deutschland im Auftrag der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz ergeben. "Mit der Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz setzt die Landesregierung zudem ein Ziel des Klimaplans um", hebt Vettorato hervor. 

Inhalte der Studie  

In ihrer Studie hat das Ifeu untersucht, welche Optionen potenziell den größten ökologischen Vorteil gegenüber der Nutzung des Biogases im Blockheizkraftwerk darstellen würden. Die ökologischen Bewertungen des Instituts sind eindeutig: Demnach ermöglicht die Aufarbeitung zu Biomethan und Einspeisung ins Erdgasnetz im Vergleich zur Verstromung eine ökologische Verbesserung und auch eine bessere Vorbeugung gegenüber dem Klimawandel. Bewertet hat die Studie auch die Herstellung von Wasserstoff (H2) aus Biogas. Wie der Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, Giulio Angelucci, erklärt, "stellt die Herstellung von H2 per Dampfreformierung theoretisch zwar ein noch größeres Potenzial dar. Allerdings ist dies kurzfristig aus verschiedenen Gründen noch nicht sinnvoll und höchsten aus langfristiger Perspektive im Auge zu behalten".   

Nötige Maßnahmen und geschätzte Kosten

Die Eco Center AG muss nun als Anlagenbetreiber die erforderlichen Maßnahmen einleiten, um kurzfristig die Aufbereitung des Biogases zu Biomethan und die Einspeisung in das Erdgasnetz gewährleisten zu können. Die dafür anfallenden Investitionskosten von rund 2,5 Millionen Euro werden über das Eco Center gedeckt.


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tl