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Meran: Landesregierung genehmigt Ausbau und Erneuerung der Kläranlage
Die Kläranlage Meran wird um eine Hochlast-Anlage für die anaerobe Behandlung von industriellen Abwässern erweitert. Dafür hat die Landesregierung heute grünes Licht gegeben.
Die Landesregierung hat heute (4. Mai) die Erweiterung und Erneuerung der übergemeindlichen Kläranlage von Meran genehmigt. Damit kann eine Hochlast-Anlage für die anaerobe Behandlung von industriellen Abwässern errichtet werden. Das Projekt war im Vorfeld vom Umweltbeirat positiv begutachtet worden. "Jene von Meran ist die erste einer Reihe von Kläranlagen, die in den nächsten Jahren erweitert und saniert werden", erklärt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, der den Regierungsbeschluss eingebracht hat. "Ziel ist es, auch in Zukunft eine hervorragende Wasserqualität in Südtirol zu gewährleisten."
Derzeit werden alle Abwässer in der bestehenden Kläranlage von Meran gereinigt, deren Kapazität mit 364.000 Einwohnerwerten (EW) an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit liegt. "Wie im Gewässerschutzplan des Landes vorgesehen, hat der Betreiber Eco Center AG vorgeschlagen, in Meran eine getrennte anaerobe Vorbehandlung der Industrieabwässer durchzuführen", erklärt Robert Faes, Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz. Erst in einem zweiten Schritt werden die vorbehandelten Industrieabwässer mit den übrigen kommunalen Abwässern für eine traditionelle aerobe biologische Behandlung zusammengeführt. "Damit kann – wie in der Kläranlage Branzoll - auf die von den Haushalten und Unternehmen des Einzugsgebiets erzeugte Belastung effizienter reagiert werden", unterstreicht Landesrat Vettorato.
Hohe Reinigungsleistung, geringer Energieverbrauch
Durch den Bau einer anaeroben Hochlast-Anlage wird es auch möglich, die industriellen Abwässer, die vor allem aus den Abwässern großer Lebensmittelunternehmen stammen, besser zu reinigen. "Die Reinigungskapazität wird von derzeit 364.000 EW auf 619.000 EW erhöht, was einer Steigerung von 255.000 EW entspricht. Damit wird auch der Zunahme der Abwässer der touristischen Einrichtungen Rechnung getragen", sagt Amtsdirektor Faes. Die eingesetzte Technologie garantiere eine hohe Reinigungsleistung bei geringem Energieverbrauch und erzeuge eine beträchtliche Menge an Biogas, das zur Stromerzeugung genutzt wird. "Die gesamte Anlage wird energieautark arbeiten", so Faes. Mit der geplanten Vorbehandlungsanlage werde die Kläranlage Meran über ausreichende Kapazitäten verfügen, um die gesamten Abwässer des Einzugsgebiets behandeln zu können.
Sanierung der Kläranlagen wird in Angriff genommen
Die Kläranlage Meran wurde 1999 in Betrieb genommen, befindet sich im Besitz der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und versorgt 15 Gemeinden. Derzeit werden in der Kläranlage Meran mehr als 9,6 Millionen Kubikmeter Abwässer im Jahr mit Hilfe von 6849 Megawattstunden Energie gereinigt, davon stammt 53 Prozent aus eigenen Energiequellen.
Im Gewässerschutzplan des Landes ist – neben vielen anderen Bereichen – festgelegt, welche Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an den Kläranlagen und Kanalisationen für kommunales Abwasser in Südtirol umzusetzen sind, um für die künftigen Herausforderungen gerüstet zu sein. Es sind Investitionen in Höhe von rund 114 Millionen Euro in den Jahren 2021-2027 vorgesehen. Die Erweiterung der Kläranlage Meran ist mit 16,5 Millionen Euro veranschlagt.
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tl/mpi