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Eisenbahnlärm: In Salurn steht Italiens erste fixe Messstation
Um den Zuglärm entlang der Brennerlinie zu erheben, wurde in Salurn eine erste fixe Messstation errichtet. Messungen der Vergangenheit zeigen einen leichten Rückgang der Lärmbelastung seit 2018.
Rund um die Uhr und automatisiert – also ohne dass technisches Personal vor Ort sein muss – wird seit diesem Sommer am Bahnhof von Salurn der Lärm der Brennerbahnlinie gemessen. Es handelt sich um die erste fixe Station für die Messung des Zuglärms nicht nur in Südtirol, sondern auch italienweit. Errichtet wurde die Messstation von der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Salurn und dem italienischen Schienennetzbetreiber RFI. Nach einer ersten Testphase ist die Messstation nun in vollem Betrieb.
"Der Lärm des Schienenverkehrs entlang der Brennerachse ist auch in Südtirol eines der größten Umweltprobleme, vor allem in dicht besiedelten Gebieten", sagt dazu Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. Diese fixe Station für die Messung des Zuglärms stelle eine große Chance dar: "Auf diese Weise können wir den Zuglärm vor Ort ohne Personalaufwand ständig überwachen und über zahlreiche Daten verfügen, die künftig für die Überprüfung der Verbesserungen, die sich aus den Lärmsanierungsarbeiten an Güterzügen ergeben, nützlich sein können."
Sehr zufrieden mit dem Projekt zeigt sich auch der Bürgermeister von Salurn, Roland Lazzeri: "Im Unterland stellt der Eisenbahnlärm eine große Belastung für die Bevölkerung dar. Wir freuen uns daher, dass diese innovative Messstation in unserem Bahnhof installiert wurde. Das Land kann sich so künftig ein detailliertes Bild von der Entwicklung des Zuglärms im Unterland machen."
Die Projektverantwortliche Marta Marini erklärt die intelligente Datenerfassung der ortsfesten Messstation: "Die Daten können online in Echtzeit abgelesen werden. Sie ermöglichen es uns, den durchschnittlichen täglichen und nächtlichen Lärmpegel zu ermitteln, aber auch die Anzahl, die Länge und die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Züge wird erfasst. So passierten am Dienstag, 15. November, beispielsweise 169 Züge den Bahnhof von Salurn und der durchschnittliche nächtliche Lärmpegel erreichte 64 Dezibel (dB)." Dieser Wert beziehe sich auf den Standort der Messstation, in größerer Entfernung nehme der Lärm ab.
Leicht rückläufiger Trend bei Lärmbelastung
Bereits in den letzten Jahren hat die Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz punktuell Lärmmessungen an der Brennerlinie durchgeführt. "Seit 2016 messen wir dreimal im Jahr an drei verschiedenen Standorten entlang der Brennerachse in Südtirol den Bahnlärm", erklärt Georg Pichler, Direktor des Landesamtes für Luft und Lärm in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Die gemessenen Daten ergeben einen leicht rückläufigen Trend bei der Lärmbelastung durch den Schienenverkehr. "Bis 2018 blieb der Bahnlärm praktisch konstant. In den letzten vier Jahren ist er jedoch im Durchschnitt um 4 bis 5 Dezibel (Ampere) gesunken. Es wird vermutet, dass dies auf die europaweite Einführung von modernem Rollmaterial und insbesondere auf die Sanierung des Bremssystems von alten Güterzügen zurückzuführen ist." Hintergrund dieser Entwicklung ist die EU-Verordnung 774/2019, die ein schrittweises Verbot von Güterzügen in der EU vorsieht, die aufgrund eines unzureichenden Bremssystems viel Lärm verursachen.
Weitere Informationen über den Zuglärm sind auf den Webseiten des Landes im Bereich Umwelt zu finden.
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red/mpi