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Dolomiten UNESCO: Schutzhüttentreffen im Naturpark Fanes-Sennes-Prags

In St. Vigil in Enneberg tauschen sich die Schutzhüttenbetreiber des Dolomiten UNESCO Welterbegebiets aus. LRin Hochgruber Kuenzer: "Neue Wege gehen, um dieses Welterbe zu schützen und zu erhalten."

Über 30 Schutzhüttenbetreibende im Kernbereich des Dolomiten Unesco Welterbegebiets nehmen derzeit am zweitägigen Jahrestreffen teil, das diesmal im Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags in St. Vigil in Enneberg stattfindet.

Wie die Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer gestern (17. November) betonte, seien nun mehr als zehn Jahre vergangen, seit die Dolomiten zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt worden sind. "Seither steigt die Anzahl der Besucher aus der ganzen Welt kontinuierlich, gleichzeitig möchten alle vor Ort eine ruhige Naturlandschaft erleben. Wir müssen neue Wege gehen, wie wir dieses Welterbe schützen und für die Zukunft erhalten können", unterstrich Hochgruber Kuenzer.

Der heutige Tag (18. November) steht im Zeichen des Austauschs zwischen den anwesenden Schutzhüttenbetreiberinnen und -betreibern. "Ziel dieses Jahrestreffens ist es, den Hüttenbetreibern nach einer  herausfordernden Sommersaison die Möglichkeit zu bieten, sich auszutauschen und zu netzwerken", erklärte die Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESCO Mara Nemela. "Zudem geht es darum, die Besonderheiten des Welterbes - wie die Geologie und touristische Aspekte - zu erläutern, die wir alle zwar immer vor uns haben, aber deren wir uns nicht immer bewusst sind."
Im Mittelpunkt stehen heute auch gemeinsame Aktionen und Projekte, die die Rolle der Hüttenbetreiber als Wächter über das Welterbe unterstreichen. So etwa die Kommunikationskampagne #vivereinrifugio, die beim Jahrestreffen 2021 ins Leben gerufen und im Frühsommer 2022 realisiert worden war: Die Kurzvideos zum Alltag der Schutzhüttenbetreiber sollen Wanderer zu einem bewussten, verantwortungsvollen Handeln anregen.

Nachhaltigkeit am Berg und geologische Exkursion

Begonnen hatte das Treffen am gestrigen Donnerstag mit Informationen zur gastgebenden Gemeinde durch den Bürgermeister von St. Vigil in Enneberg, Felix Ploner. CAI-Präsident Carlo Alberto Zanella und Martin Knapp, Schutzhüttenreferent im Alpenverein Südtirol (AVS) berichteten von den Veränderungen bei der Begehung der Berge in den letzten Jahren und den Besucheransturm, den sie erfahren. Um die Naturparks, die eine der Voraussetzungen für die Ernennung zum Welterbe waren und um nachhaltige Projekte, die auch in anderen Gebieten umgesetzt werden könnten, ging es im Anschluss: Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur, erläuterte die Organisation und die Arbeitsweise der Südtiroler Naturparks und ihren Beitrag zum aktiven Schutz des Welterbes. Elisabeth Berger (Koordinierungsstelle Dolomiten UNESCO Welterbe bei der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung) stellte das Projekt "Achtsam am Berg" vor. Carlo Runggaldier, Direktor des Tourismusvereins "San Vigilio/San Martin – Dolomites", sprach über die Herausforderungen und Chancen als erste Tourismusregion Südtirols nach den Nachhaltigkeitsstandards des „Global Sustainable Tourism Council“ (GSTC) zertifiziert zu sein. Auch eine geologische Exkursion am Würzjoch unter der Leitung des Geologen Corrado Morelli und des Naturparkhausverantwortlichen Matteo Rubatscher sowie ein Aperitiv mit den Produzenten hochwertiger lokaler Qualitätsprodukte standen am Programm.

Organisiert wird das 6. Jahrestreffen der Schutzhüttenbetreiber von der Stiftung Dolomiten UNESCO in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Fanes-Sennes-Prags, der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung und dem Tourismusverein San Vigilio/San Martin – Dolomites. Die vorherigen Jahrestreffen hatten 2017 in Predazzo, 2018 in Brixen, 2019 in der Val di Zoldo, 2020 online und 2021 in Primiero stattgefunden.

Projekt "Schutzhütte im Dolomiten UNESCO Welterbe"

Insgesamt 66 Schutzhütten gibt es in den neun Teilgebieten des Dolomiten UNESCO Welterbes. Sie haben nicht nur eine wichtige alpinistische, sondern auch eine kulturelle Funktion als Begegnungs- und Informationspunkt innerhalb des Welterbegebiets. Aus diesem Grund haben die Stiftung Dolomiten UNESCO und die dazu gehörigen Provinzen gemeinsam mit den Alpin-Vereinen und den Schutzhüttenbesitzern und -betreibern im Jahr 2016 das Projekt "Schutzhütte im Dolomiten UNESCO Welterbe" ins Leben gerufen. Ziel ist es, Gäste und Einheimische - von den Brenta-Dolomiten bis zu den Friulanischen Dolomiten - für das Welterbe zu sensibilisieren. Eine Plakette ziert die Hauswand der teilnehmenden Schutzhütten, zudem gibt es eine Info-Tafel und mehrsprachiges Informationsmaterial.


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mpi