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Expertenrunde Energie: Neue Herausforderungen
Im Beisein von Landesrat Giuliano Vettorato traf sich vor kurzem der neu zusammengesetzte sogenannte Energietisch zu seiner ersten Sitzung.
Eingerichtet im Februar 2014, hatte die Expertenrunde Energie unter Landesrat Richard Theiner die Vertreter sämtlicher – großer wie kleiner – Akteure im Südtiroler Energiesektor an einem Tisch versammelt. Vor kurzem ist dieser sogenannte Expertentisch nun erstmals in der Amtszeit von Landesrat Giuliano Vettorato zusammengetreten. "Der Klimawandel wird immer mehr zur zentralen Herausforderung dieses Jahrhunderts. Die wichtigsten Schwerpunkte in unseren Bemühungen gegen den Klimawandel sind es, die Energieeffizienz zu steigern und den nötigen Energieverbrauch mit Energie aus erneuerbaren Quellen abzudecken", unterstrich Landesrat Vettorato in seiner Begrüßung. "Damit wird die strategische Bedeutung des Energiesektors für das Land im Rahmen seiner Klimapolitik deutlich." Der Landesrat hob die hohe beratende Bedeutung des Gremiums für die Landesregierung und die Verwaltung hervor und bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihre Bereitschaft, mitwirken zu wollen.
Zum Koordinator der Expertenrunde Energie wurde Wolfgang Plank, ehemaliger Leiter der Stadtwerke Brixen, ernannt. Er wies auf die thematische Ausweitung der Aufgabenbereiche hin: "Neben Fragen der Energieproduktion rücken nun vermehrt auch Fragen der Energieeffizienz, der Großprojekte der Energieverteilung und der allgemeinen energetischen Entwicklung in den Vordergrund", erklärte Plank.
Neues Gesetz zur Vergabe von Großableitungen
Zu den zentralen Themen der nächsten Monate zählt die Ausarbeitung eines neuen Gesetzes zur Vergabe von Konzessionen für Ableitungen von Gewässern zu hydroelektrischen Zwecken in großen Kraftwerken. "In den nächsten Jahren werden insgesamt sieben Konzessionen zur Ausschreibung kommen", erklärt Landesrat Vettorato. Ebenfalls müssten Strategien gefunden werden, die Beitragskriterien so zu gestalten, dass einerseits ein maximal möglicher Nutzen bei andererseits angespannten öffentlichen Haushalten garantiert werden kann. Zudem soll eine neue Orientierung zur Regelung der Stromverteilung ausgearbeitet werden.
"Energiepolitisch ist zu versuchen, die autonomen Befugnisse in diesem Bereich besser auszuschöpfen und nach Möglichkeit sogar weiter auszubauen. Hier kann der Expertentisch eine weitreichende Unterstützung geben", betonte Vettorato.
Ebenfalls diskutiert wurden die großen Investitionen in das Hochspannungsnetz und die gute Zusammenarbeit mit Terna. "Diese Leitungsrevolution wird zu Transportkapazitäten im Netz führen, die es ermöglichen, den im Land produzierten Strom abtransportieren zu können und gleichsam die Leitungsverluste zu minimieren", führte Koordinator Plank aus. So könnten beispielsweise durch die Modernisierung der Hochspanungsleitung im Eisacktal 20.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) jährlich eingespart werden.
Ein weiteres Thema der Expertenrunde Energie waren die Beitragskriterien im Bereich der Fernwärme und die Probleme in Zusammenhang mit der Umsetzung des Superbonus 110%. "Hier wollen wir enger zusammenarbeiten, um diese Fragen zukunftsweisend lösen zu können", sagt Landesrat Vettorato.
Mitglieder der Expertenrunde
Die Expertenrunde Energie setzt sich nun aus folgenden Mitgliedern zusammen: Koordinator Wolfgang Plank, Alexander Telser (Vinschgauer Energie Konsortium), Johann Wohlfarter (Alperia AG), Flavio Ruffini (Landesumweltagentur), Gustav Mischi (Stadtwerke Bruneck), Alexander Mühlsteiger (Stadtwerke Sterzing), Karl Pichler (Eisackwerk GmbH), Konrad Pfitscher (Enerpass), Ulrich Santa (Agentur KlimaHaus), Rudi Rienzner, Hanspeter Fuchs (beide Südtiroler Energieverband), Andreas Schatzer (Gemeindenverband), Mario Trogni (Alperia AG), Petra Seppi (Landesamt für Energie und Klimaschutz), Karl Michaeler (Stadtwerke Brixen), Karl Amort (Edyna GmbH).
red/mpi