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Naturpark Rieserferner-Ahrn: Aufgelassene Wiesen reaktivieren

Das Thema "Lebensraumerhaltung durch Wiesen- und Weidepflege" ist Gegenstand eines Praxis-Projekts im Naturpark Rieserferner-Ahrn.

Mit Motorsäge, Motormäher, Astschere und Rechen packten die Landwirtschaftsschüler und -schülerinnen auf einer aufgelassenen Wiese oberhalb von Rein in Taufers im Naturpark Rieserferner-Ahrn an. (Foto: LPA/Landesamt für Natur)

Unter Zuhilfenahme von Motorsäge, Motormäher, Astschere und Rechen tatkräftig anpacken: Das konnten vor kurzem Landwirtschaftsschüler und -schülerinnen auf einer aufgelassenen Wiese oberhalb von Rein in Taufers im Naturpark Rieserferner-Ahrn. Das Ziel: die Fläche im Bereich der Ahornacher Bergwiesen zu reaktivieren und somit den ersten Schritt zur Wiederaufnahme der Mahd zu setzen.

Traditionelle Bewirtschaftung unterstützt Biodiversität

"Zwar werden im Bereich der Ahornacher Bergwiesen noch bzw. wieder viele Wiesen traditionell und sorgsam bewirtschaftet, es gibt aber auch aufgelassene Bereiche", erklärt Markus Kantioler, verantwortlich für den Naturpark Rieserferner-Ahrn. Dort schwinde auch die Artenvielfalt, während hingegen die abwechslungsreichen Bereiche gemähter Wiesen wertvolle Refugien für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten seien.

In Zusammenarbeit mit der Fachschule für Landwirtschaft Dietenheim und dem Forstinspektorat Bruneck hat man im Naturpark Rieserferner-Ahrn daher eine Fläche gefunden, wo zukünftig die Mahd wieder aufgenommen werden sollte. Aufgeteilt auf drei Praxisgruppen und begleitet von den Lehrern Martin Oberleiter und Hartmann Kolhaupt entnahmen dort die Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim Jungbäume und Sträucher, um wieder Platz zu schaffen und den Wiesencharakter wiederherzustellen. Hauptaugenmerk wurde auf das Schaffen von Strukturen und unregelmäßigen Randlinien gelegt.

Lebensraumschutz durch Nutzung

"Neben der Unterstützung des Bauern war ein Ziel, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass es zwischen totaler Intensivierung und Auflassung noch einen Mittelweg gibt, wo viele Interessen unter einen Hut gebracht werden können", betont Markus Kantioler. Dies sei hier beispielhaft gelungen, ergänzt Förster Meinrad Zingerle. Dazu beigetragen hätte neben der guten Planung die Zusammenarbeit aller Akteure und Partner, unterstreicht Leo Hilpold, Direktor des Landesamtes für Natur, in dessen Zuständigkeitsbereich die Naturparke fallen. Die Aktion soll mit der nächsten Abschlussklasse der Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim weitergeführt werden, so die stellvertretende Direktorin Gertrud Nussbaumer.

mpi

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