News & Events

Entscheidungen der UVP-Amtsdirektoren

LPA - Für mehrere wichtige Projekte haben die für Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständigen Amtsdirektoren bei ihrer Sitzung am heutigen Mittwoch, 17. Dezember 2003, in Bozen grünes Licht gegeben.

24.500 Kubikmeter Schotter dürfen laut UVP-Gutachten in der Grube „Tappeiner“ in der Gemeinde Schlanders abgebaut werden. Die Grube wird auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5000 Quadratmetern längs der Etsch aufgemacht. Für ein Jahr lang dürfen die Betreiber bis in 5,80 Metern Tiefe Schotter abbauen. Der Schotterabtransport soll über den Etschdamm erfolgen.

 

Ein positives Gutachten haben die UVP-Amtsdirektoren auch für das E-Werk „Rives“ in Kampill in der Gemeinde St. Martin in Thurn abgegeben. Der Antragsteller, die SEA GmbH, kann das neue Werk am Standort der ehemaligen Kläranlage bauen, in deren Nähe bereits ein E-Werk steht. Für das neue Werk wird das Wasser im Rückgabekanal des bereits bestehenden Werks noch einmal genutzt. Ein Teil des Wassers, nämlich 100 Liter pro Sekunde, fließt im Sommer jedoch nach dem Durchlauf im ersten Werk in den Bach zurück. Im Winter sollen es 50 Liter pro Sekunde sein. „Durchschnittlich werden pro Stunde 410 Liter Wasser pro Sekunde abgezweigt für eine Leistung von 494 Kilowatt“,  erklärt der Direktor der Landesumweltagentur, Walter Huber.

 

Eine Wasserleitung für eine Viehtränke und für sanitäre Anlagen kann bei der oberen „Hasenalm“ in Hofern in der Gemeinde Kiens errichtet werden, so das Gutachten der UVP-Amtsdirektoren. Die Alm liegt auf circa 2000 Meter Meereshöhe. Aus einer Quelle, die pro Sekunde drei Liter Schüttung hat, werden 0,2 Liter pro Sekunde abgeleitet. Das Wasser rinntt dann in ein 400-Liter-Becken. Die entsprechende Leitung wird 160 Meter lang. Die Viehtränke muss aus Holz gemacht werden, forderten die UVP-Amtsdirektoren.

 

Die Beschwerde bezüglich des Projekts für einen Traktorweg bis zur mittleren Weißbrunnalm in der Gemeinde Ulten haben die UVP-Amtsdirektoren abgewiesen. Der Grossteil des Weges würde im Nationalpark Silfser Joch liegen und fälle somit nicht in ihren Kompetenzbereich, so die Begründung der UVP-Amtsdirektoren.

 

Die Ableitung von Grund- und Oberflächenwasser in der ruschgefährdeten Zone Rieserfeld in der Gemeinde Sand in Taufers und die entsprechende Verbauung des Geländebruchs wurde von den UVP-Amtsdirektoren befürwortet. Sie werten die Maßnahme als Sicherung für den Hang. Die ein Kilometer lange neue Wasserleitung soll bis ins Tal reichen. Die derzeitig oberirdische Wasserleitung wird unterirdisch verlegt werden.

 

Abgelehnt haben die UVP-Amtsdirektoren die Räumung des Gissgrabens am Bullbach in der Gemeinde Toblach. Diese Maßnahme sollte als Schutz vor der Übermurung der örtlichen Felder und des dortigen Weges dienen. Da die Rutschzone jedoch im Naturpark liegt, sind die UVP-Amtsdirektoren gegen diese Maßnahme.

 

Ihr OK haben die UVP-Amtsdirektoren auch für die Sanierung der Wasserleitung für die Weiler Runch und Biei in der Gemeinde Wengen gegeben. Eine neue Quellfassung und ein Sammelschacht sollen dafür gebaut werden. Außerdem ist eine 1500 Meter lange Wasserleitung vorgesehen. Ein altes Speicherbecken mit 170 Kubikmeter Fassungsvermögen soll ebenfalls saniert werden.

Schließlich haben die UVP-Amtsdirektoren auch dem Vorhaben zugestimmt, eine Fläche von 4,5 Hektar  in der Gemeinde Ulten zu planieren und das Beregnungsnetz neu zu bauen. Die rund 500 Meter Leitung des derzeit fliegenden Beregnungsnetzes soll unter die Erde verlegt werden. Der in der Nähe liegende Wasser-Waal muss intakt bleiben, so die Auflage der UVP-Amtsdirektoren.

SAN