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LR Laimer: Mehrwegflaschen sind die Lösung

LPA - Für Umweltlandesrat Michl Laimer liegt es klar auf der Hand. "Weg von Einweg/Plastikflaschen und hin zu Mehrweg/Glasflaschen bei Lebensmitteln!", ist sein Appell an die Bevölkerung. Die feigen Anschläge der letzten Tage auf die Mineralwasserplastikflaschen in ganz Italien und auch in Südtirol hätten gezeigt, dass durch die Verwundbarkeit der Plastikflasche die Gesundheit und die Sicherheit jedes einzelnen Bürgers auf dem Spiel stehe, so Laimer.

„Die Mehrwegflasche aus Glas bietet hier genügend Schutz, und zu guter Letzt freut sich auch die Umwelt über diese Form des nachhaltigen Konsums“, ist der Landesrat überzeugt. Denn eine Mehrwegflasche zu einem Liter wird bis zu 60 Mal wiederbefüllt und ersetzt dadurch 40 Einweg-Plastikflaschen zu 1,5 Litern. Und Glasflaschen können nicht "gelocht" werden, außer über den Deckel. Da dieser jedoch aus Metall besteht und relativ fest ist, würde jede Manipulation sofort ins Auge stechen. „Leider hilft ein Skandal, der allen an die Nieren geht, der Umwelt oft mehr als jahrelange und aufwendige Überzeugungsarbeit“, so Laimer.

In Südtirol herrscht derzeit ein Gefälle zwischen Stadt und Land, was den Kauf von Mehrwegflaschen anbelangt. So greift nach Umfragen die deutsche Kundschaft am Land viel lieber zur Mehrwegflasche als der Kunde in den Städten. Beim Bier beispielsweise ziehen am Land mit einem Verhältnis von 60 Prozent zu 30 Prozent rund doppelt so viele Kunden die Mehrwegflasche der Einwegflasche vor. Im Milchsektor hingegen beträgt der Anteil an Mehrwegflaschen seit Jahren konstant etwas über 20 Prozent. Für den Handel ist wichtig, dass auf einem lokalen und begrenzten Markt wie Südtirol in einem Umkreis von 300 Kilometern die Mehrwegflasche eindeutige Vorteile aufweist.

Auch in Südtirols Umweltsiegelgeschäften wird das Mehrweg-System seit Jahren großgeschrieben. „In 38 der 58 ausgezeichneten Betriebe wird mehr als die Hälfte des Mineralwassers in Mehrwegflaschen angeboten, in 15 Geschäften immerhin noch mehr als ein Drittel“, unterstreicht Umweltsiegel-Projektleiterin Heidi Thaler von der Landesumweltagentur. Auch bei Bier und Erfrischungsgetränken bieten die Umweltsiegelgeschäfte zwischen 20 und 50 Prozent in Mehrweggebinden an.

Oft würden als Argumente gegen den Kauf von Mehrwegflaschen das Gewicht und die Zerbrechlichkeit des Glases genannt. „Die Umweltsiegelgeschäfte bieten deshalb großteils einen Zustelldienst an“, so die Umweltberaterin Heidi Thaler. Die Getränke werden den Kunden direkt ins Haus geliefert. Erwünschter Nebeneffekt: Die leeren Flaschen können gleichzeitig zurückgenommen werden. Der Verbraucher muss sich nicht um die Entsorgung der Flaschen kümmern und spart Müll, Zeit und Geld. Außerdem setzen mehr als die Hälfte der Umweltsiegelgeschäfte mit Erfolg auf einheimisches Mineralwasser. Dieses wird ausschließlich in Mehrwegflaschen abgefüllt. Es hat zusätzlich den Vorteil, dass es keine langen Transportwege aufweist.

Was den Gesundheits- und Umweltaspekt angeht, gibt es noch weitere Pluspunkte für die Glasflasche. „So ist Glas geschmacks- und geruchlos und geht keine chemischen Verbindungen mit dem Inhalt ein. Außerdem ist es absolut gasdicht und aromafest“, erklärt Thaler. Für die Herstellung von Plastikflaschen hingegen würden dem Kunststoff Weichmacher, Stabilisatoren und Farbstoffe zugesetzt. Diese sind weniger stabil als der Grundstoff, lösen sich leichter und können zum Beispiel unter Wärmeeinwirkung in das Getränk gelangen.

bch